2 - 1.2 Organisation: Einleitung [ID:13672]
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Zunächst eine kurze Einleitung in das Gebiet Systemprogrammierung. Nun, Systemprogrammierung

beschäftigt sich mit etwas, was man auch als Softwaregetriebe eines Rechensystems bezeichnen

könnte. Wenn man mal Getriebe an sich halt nehmt, dann meint man damit eine Vorrichtung in Maschinen,

die Bewegungen überträgt und die Maschine funktionstüchtig halt macht. Nur in unserem

Fall wären die Vorrichtung die Systemprogramme, die Maschine um die es geht, ist das Rechensystem.

Und die Bewegungen, die zu übertragen wären, sind Prozesse, die innerhalb des Rechensystems

stattfinden sollen. Dieses Softwaregetriebe ist eine Infrastruktur und damit eigentlich ein

Unterbau als Voraussetzung für die Versorgung und die Nutzung des Rechners, der Rechnerhardware,

aber eben auch der verfügbaren Software auf einem Rechensystem. Die Systemprogrammierung

entwickelt systemnahe Software. Da geht es um Systemprogramme, die beispielsweise Teile

eines Betriebssystems sind oder eben mit dem Betriebssystem mehr oder weniger direkt interagieren,

aber eben auch eine Interaktion mit der Hardware durchführen. Bei Hardware meinen wir jetzt

hier etwas so was wie die Zentraleinheit, also die CPU, heute in Form sogenannter mehrkerniger

Prozessoren oder eben die Peripherie an solch einem Rechensystem, nämlich die Geräte

für die eine Ausgabe oder Geräte für die Steuerung und Regelung externer Prozesse. All diese Dinge

müssen betrieben werden. Diesen Betrieb leistet letztendlich eine Ansammlung von Systemprogrammen.

Eine zentrale Komponente dabei ist das Betriebssystem selbst. Das ist ein Bindeglied, was wir hier sehen,

die Systemsoftware als Bindeglied, die dann aber schon mal zwischen verschiedenen Stühlen sitzt.

Auf der einen Seite haben wir die Anwendungssoftware, die gilt es zu ermöglichen einerseits,

das heißt, das sind Programme zu entwickeln, die eine Anwendung ausmachen. Dann sollen diese

Anwendungsprogramme ablaufen und der Ablauf ist zu unterstützen und keinesfalls soll es so sein,

dass man praktisch diesem Anwendungszweck entgegenwirkt mit den Maßnahmen, die man praktisch

in Form der Systemsoftware getroffen hat. Andererseits haben wir Plattformen, Plattformsysteme,

auf denen diese Anwendungsprogramme ablaufen sollen. Diese Plattformen, also dieser Rechner,

Hardware etwa, sollte anwendungsspezifisch verfügbar gemacht werden und sie ist eben

insbesondere problemorientiert zu betreiben. Hin und wieder sind eben auch nachteilige

Eigenschaften dieser Plattformen zu kaschieren. Zumindest versucht man dies zu kaschieren,

sodass diese nachteiligen Eigenschaften sich nicht bis zur Anwendungsebene hindurchziehen werden.

In einem weiteren Sinne können wir die Systemprogrammierung und zumindest so wie wir

es in der Lehrveranstaltung betrachten werden, eben als Programmierwerkbank verstehen. Das heißt,

einen Arbeitstisch zu haben für die Entwicklung von Programmen und dann Werkzeuge nutzen können

und bereitstellen zu können, um diese Programme letztendlich auch entwickeln zu können und zum

Ablauf zu bringen. Der Arbeitstisch etwa wären Betriebssystemplattformen, die man geboten bekommt,

und die Werkzeuge wären sowas wie Compiler, Editore, die waren Bibliotheken, die eben auf

solch einem Rechensystem denn zur Verfügung gestellt werden, damit die Anwendungen halt

entsprechend ablaufen können. Nun diese Philosophie einer Programmier-Werkbank ist recht alt. Seit

über fünf Jahrzehnten wird sie durch Unix-artige Systeme betrieben. Unix ist heute allgegenwärtig,

kann man fast sagen, auch wenn wir meinen, mit Windows ein System vorzufinden, das wenig mit

Unix gemeinsam hat. Gleichwohl existieren die gleichen Ideen von Arbeitstischen und von Werkzeugen

auch auf Windows-Systemen. Erst recht ist sowas sichtbar, wenn wir Linux zum Beispiel als Grundlage

ein Teil von uns haben. Das ist ein sehr unix-nahes System oder auch Mac OS. In dem Sinne ist diese

Lehrveranstaltung Systemprogrammierung eben auch allgemein zu sehen, die bestimmten Prinzipien

einer sogenannten Programmierwerkbank folgt und wir das insbesondere in dem Übungsbereich,

in dem praktischen Bereich sehen werden.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:05:24 Min

Aufnahmedatum

2020-04-20

Hochgeladen am

2020-04-20 19:06:16

Sprache

de-DE

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