2 - Schubladen im Kopf - Wie bestimmen Stereotype und Vorurteile unser Denken? [ID:35701]
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Schubladen im Kopf. Vorurteile und Stereotype. Wie bestimmen sie unser Denken?

Beginnen wir mit der Frage, was sind Stereotype und was sind Vorurteile?

Der Begriff Stereotype bezeichnet feste Vorstellungen von Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die

Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zugeschrieben werden.

Komplexe Informationen werden durch Stereotype reduziert und bestimmte Merkmale generalisiert.

Sie helfen uns somit, unsere Umwelt zu organisieren.

Wichtig ist, Stereotype sind Verzerrungen und Verallgemeinerungen, aber stellen nicht

die Realität dar.

Unter Vorurteilen versteht man eine ablennende oder feinselige Haltung gegenüber einer Person,

die zu einer Gruppe, einem Stereotype angehört und deswegen dieselben zu beanstandenden Eigenschaften

haben soll, die man dieser Gruppe zuschreibt.

Vorurteile sind im Gegensatz zu Stereotypen von Emotionen begleitet und haben eine wertende,

meist negative Komponente.

Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung.

Zu sagen, alle Italiener essen täglich Nudeln ist ein Stereotyp, da hier die Verhaltensweise

täglich Nudeln essen allen Italienern zugeschrieben wird.

Zu sagen, Italiener sind Spaghettifresser wäre ein Vorurteil, da man hier klar die wertende,

negative Komponente erkennt.

Insgesamt ist unsere soziale Umwelt zu komplex, um sie in ihren Einzelheiten wahrzunehmen.

Aus diesem Grund tendieren wir dazu, sie mit Hilfe von Stereotypen zu vereinfachen.

Trotzdem bleiben Stereotype Urteilsverzerrungen, die den zugestandenen Vorteil einer leichten

Informationsverarbeitung auf kategorialer Ebene haben.

Stereotype können nämlich auch auf rein kognitive Prozesse, sogenannte illusorische

Korrelationen, zurückgeführt werden.

Demnach sind wir bei der Verarbeitung vorurteilsrelevanter Informationen einem stabilen Muster

ausgesetzt.

Studie von Hamilton und Gifford

In einer Studie aus dem Jahr 1976 haben Hamilton und Gifford bewiesen, dass auch im Zusammenhang

von Vorurteilen gegenüber Gruppen eine illusorische Korrelation besteht.

Dafür wurden den Versuchspersonen zwei Gruppen vorgegeben, die mit positiven und negativen

Merkmalen beschrieben wurden.

Gruppe A hatte doppelt so viele Mitglieder wie Gruppe B.

Daher gilt Gruppe B auch als eine Minderheitengruppe.

In beiden Gruppen ist das Verhältnis der Verhaltensweisen gleich.

Wobei in ungefähr 70% der Fälle ein erwünschtes Verhalten, zum Beispiel hilft einer alten Dame

über die Straße, und in ungefähr 30% der Fälle ein unerwünschtes Verhalten, zum Beispiel

klaut etwas aus dem Supermarkt, beschrieben wurde.

Es ist ersichtlich, dass zwei Drittel aller Verhaltensweisen von Mitgliedern der Gruppe

A ausgeführt werden.

Das heißt, Gruppe B hebt sich dadurch hervor, dass ihre Mitglieder seltener auftreten als

die von Gruppe A.

Zudem ist das unerwünschte Verhalten insgesamt seltener.

Mit anderen Worten, die seltenen und salienten Aussagen, sogenannte distinktive Events, beschreiben

unerwünschte Verhaltensweisen der Minderheitengruppe B.

Unter diesen Bedingungen überschätzten die Versuchspersonen signifikant die Häufigkeit

unerwünschter Verhaltensweisen der Minderheit.

Umgekehrt wurde Gruppe B positiver eingeschätzt, als die positiven Verhaltensweisen als distinktive

Ereignisse präsentiert wurden.

Fazit.

Das gemeinsame Auftreten distinktiver Ereignisse und Informationen führt zu einer besonders

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:08:13 Min

Aufnahmedatum

2021-07-13

Hochgeladen am

2021-07-13 11:36:22

Sprache

de-DE

Dieses Video wurde von Studierenden im Seminar Sozialpsychologie erstellt.

 

Urheber*innen:
Buket Yaman
Ebru Gündüz
Sophie Eckert
Martin Schmitt
Alexandra Anastasiou

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