5 - Gebärdensprache im Internet - Notwendigkeit, Anforderungen und Ausblick [ID:141]
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Ja, erstmal herzlich willkommen an Sie alle. Ich freue mich sehr, dass Sie da sind und Interesse für Gebärdensprache und Gebärdensprache im Internet mitbringen.

Ich komme vom Gehörloseninstitut Bayern. Wir haben uns also diesen Kurztitel gegeben, weil der lange Titel, so wie wir eigentlich heißen,

bayerisches Institut zur Förderung der Kommunikation Gehörloser und Hörbehinderte, e.V., einfach zu lang ist, wenn man sich am Telefon meldet.

Aber das ist eigentlich unser Titel. Wir sind ein Verein.

Und werden zu gleichen Teilen vom bayerischen Sozialministerium, also vom Staat, finanziell getragen und zum anderen Teil von den bayerischen Bezirken.

Zusätzlich haben wir dann noch verschiedene Mitglieder, also unter anderem Gehörlosenverbände, Dolmetscherverbände,

einen Verband der Gebärdensprachdozenten, die alle bei uns Mitglied sind und deren Anregungen, Hinweise und Wünsche in unsere fachliche Arbeit mit einfließen.

Als Erstes möchte ich Ihnen gleich... Ah, Entschuldigung.

Das ist gleich das Zeichen dafür, dass es nicht immer barrierefrei geht.

Herzlich willkommen, das ist unsere Gebärdendarstellerin, die Conny, die wir auf einigen Videos haben.

Also vielleicht nochmal hier, herzlich willkommen, also für Sie alle, auch für die, die jetzt noch kommen.

Das ist unsere Hauptdarstellerin.

Die hat auch jetzt gerade noch gebärdet, dass die nächsten Videos, die noch nicht da sind, kommen.

Also wir haben unsere Webseite noch nicht komplett mit Videos versehen.

Also wir arbeiten da dran. Es gibt so sukzessive.

Gut.

Zurück.

Vielleicht ganz kurz noch zu meiner Person.

Also ich bin Fachreferentin am Institut.

Ich selber, ich bin mit Gehörlosen aufgewachsen, meine Eltern sind gehörlos.

Ich bin ein sogenanntes Coda-Kind.

Coda, das heißt auf Englisch, Children of Deaf Adults, zu Deutsch Kinder von gehörlosen Eltern.

Wir gebärden uns so, wie aufwachsen, ein C von unten nach oben.

Ja, das sind wir.

Dann möchte ich Sie gerne fragen, ob Sie glauben, dass Gebärdensprache international ist.

Kann sich mal bitte derjenige melden, der meint, Gebärdensprache ist international.

Haben wir ja doch einige.

Aber wenige.

Gebärdensprache ist nicht international, sondern jedes Land hat seine eigene Gebärdensprache.

Es gibt britische Gebärdensprache, amerikanische Gebärdensprache

und eben auch die deutsche Gebärdensprache, DGS.

Das heißt für uns, dass unsere Videos, die wir anbieten in Deutschland,

also auf unserer Webseite oder andere in Deutschland,

nicht von englischen Gehörlosen verstanden werden.

Es ist aber durchaus so, dass sich Gehörlose im Ausland vielleicht schneller verständigen

mit dortigen Gehörlosen als wir Höhrenden,

die wir die Fremdsprache dann dort vor Ort nicht beherrschen.

Gebärdensprache ist eine rein visuelle Sprache.

Sie nutzt den Gebärdenraum.

Es ist eine dreidimensionale Sprache.

Zum Gebärdenraum sage ich gleich noch etwas.

Es ist eine natürliche Sprache.

Also schon immer, wenn sich Gehörlose mit anderen Gehörlosen getroffen haben,

haben sie sich auf irgendeine Weise verständigt in ihrer eigenen Sprache.

Diese Sprache hat eine eigene Grammatik und ein eigenes Lexikon.

Die Gebärdensprache, dadurch dass sie eine visuelle Sprache ist,

benutzt natürlich nicht Mund und Stimme als Werkzeuge, sondern den Körper.

Und, wie ich schon sagte, sie ist nicht international, sondern länderspezifisch.

Das führt sogar so weit, dass wir in Deutschland verschiedene Dialekte haben.

Also wir haben hier den bayerischen Dialekt.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Manuela Bonitz Manuela Bonitz

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:47 Min

Aufnahmedatum

2006-09-28

Hochgeladen am

2017-07-04 10:58:09

Sprache

de-DE

Der Vortrag erläutert die Notwendigkeit der Einbindung von Videofilmen in Gebärdensprache ins Internet für Gehörlose als Nutzer dieses Mediums. Anhand von Beispielen und einiger Grundlagen der Deutschen Gebärdensprache werden dabei allgemeine und technische Anforderungen an die Umsetzung von Gebärdensprachvideos formuliert. Diese Anforderungen basieren auf der Erfahrung als Anbieter von Informationen für Gehörlose sowie als Anwender eines Content Management Systems (Typo3). Ein Ausblick aus der Sicht von Gebärdensprachnutzern schliet diesen Vortrag ab.

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