Ja, vielen Dank und auch von mir ein herzliches Willkommen gleich direkt ins Geschehen rein.
Der Titel meines Vortrags ist bewusst ein Erlebnisbericht.
Wie der Kollege Euwens vorher schon gesagt hat, ist Typo 3 auch nur ein Werkzeug.
Man kann Gutes damit machen, man kann weniger Gutes damit machen, aber es liegt eben in den Händen der Benutzer, wenn Sie so wollen.
Wie jeder gute Erlebnisbericht hat auch meiner eine Einleitung den Hauptteil und einen Schluss.
Lernt man schon recht früh in der Schule, am Anfang möchte ich kurz vorstellen um was es überhaupt geht, wie das Projekt angelaufen ist.
Danach einige Details von Typo 3 herausgreifen und Ihnen zeigen, wie wir was gelöst haben und zum Schluss noch ein paar harte Fakten nachliefern.
Um was geht es überhaupt? Es geht um den Webauftritt des Gehörloseninstituts Bayern, der mit Typo 3 gelöst wurde.
Kurz www.gibi.de, Sie können ja wenn Sie hier WLAN haben quasi alles live mitverfolgen, was ich hier mache und sich die Seite entsprechend anschauen.
Wie gesagt www.gibi.de, der Projektzeitraum war von August 2005 bis Februar 2006 und dieser Projektzeitraum ist wirklich August 2005 der erste Kaffee mit dem Geschäftsführer des GIP
und mir bis Februar 2006, wo die Seite online ging. Also war nicht die reine Bearbeitungszeit, sondern hat alles inkludiert.
Was waren unsere Prämissen bei diesem Neustart des Internetauftritts? Zum einen und zu aller erst erreichen der Zielgruppe.
Die Zielgruppe haben wir definiert, Gehörlose, Schwerhörige und am Thema interessierte Menschen.
Deswegen werde ich hier in dem Vortrag sicherlich auch nie Barriere frei sagen, sondern nur barrierearm.
Uns ging es um diese Zielgruppe, alle Aspekte, die die Bit.V vorschreibt und die quasi abgefallen sind, sind für uns ein nettes Zubrot gewesen,
aber unser Schwerpunkt war ganz klar auf Gehörlose und Schwerhörige Menschen und am Thema Interessierte.
Ganz wichtig war auch den Autoren eine Motivation zu geben zum Publizieren.
Wenn Sie in der unglücklichen Lage waren und die Webseite vor dem Relaunch mal angesehen haben, dann waren Sie dort sicherlich nicht lange und das auch aus gutem Grund.
Denn die Webseite war sehr suboptimal und auch für die Autoren sehr, sehr schwer zu bedienen.
Die war auch mit einem Content-Management-System gelöst, aber die Publikationswege waren furchtbar.
Und was es uns auch ging, war die Integration von Gebärdensprachfirmen.
Das GIP hatte also schon einige Filme gedreht und wollte die auf der Webseite veröffentlichen.
Diese Filme haben zum Teil schon eins zu eins die Inhalte abgebildet, die auf der Webseite waren.
Und es ging jetzt eben darum, diese Verknüpfung herzustellen zwischen dem textuellen Inhalt und den tatsächlichen Filmen.
Nachhaltige Barrierearmut bedeutet in diesem Zusammenhang, wir wollten also nicht nur am Tag des Starts der Internetpräsenz eine halbwegs barrierefreie bzw. barrierearme Seite haben,
sondern uns ging es darum, dass es auch ab dann sowohl für die Autoren wie auch für die Benutzer der Seite, also die Besucher nachhaltig barrierearmut sichergestellt ist.
Und von der rein technischen Ebene ist das die Frage, die uns vom Rechenzentrum aus beschäftigt hat.
Inwieweit lässt sich Typo 3 ohne Systemveränderungen und mit möglichst wenigen Erweiterungen, also Modulen bzw. insgesamt mit Bordmitteln nutzen,
um einen technisch und semantisch barrierearmen Webauftritt zu realisieren.
Jedes Projekt ist auch nur so gut wie das Team, das dahinter steckt. In diesem Fall war es ein hervorragendes Team und die Leute sollen auch deutlich erwähnt werden.
Auf Seite des GIP war es der Herr Hochmut, denn die Frau Bonitz, die hier glaube ich auch im Auditorium sitzt, die sich quasi auf das Wagnis eingelassen haben,
vertraut haben, was die Technik angeht und bewusst in Richtung Inhalten und barrierearmen Inhalten gearbeitet haben.
Dann von der Screen- und CSS-Design-Seite her, also die optische Neugestaltung der Seite, wie auch das CSS-Layout hat die Frau Stief gemacht,
Melanie Stief unter der Adresse einsehbar, quasi ihr Portfolio sitzt auch hier oben im Auditorium, wenn Sie sie mal persönlich sehen wollen.
Vom RZE waren beteiligt ich, dann der Herr Ritter, der die Linux-Systeme betreut hat, der Wolfgang Wiese, der hier auch noch einen Vortrag halten wird,
der beratend tätig war, der Herr Gräwe, Michael Gräwe für Multimedia-Sachen und der Daniel De West, der hier die Moderation macht, das war sozusagen mein Kummerkasten.
Immer dann, wenn es nicht gut lief, dann musste ich mal ein paar Worte loswerden und er war der, der es quasi auffangen musste.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die vielen anderen helfenden Hände, das fängt also an bei den Netzwerktechnikern und endet quasi bei unserer Servicetheke,
die eben auch dazu geholfen haben, dass dieses Projekt erfolgreich gestartet werden konnte.
Zu den einzelnen Bereichen, Linux-Systeme, die barrierearme Beratung von Herrn Wiese und die Multimedia-Sachen, welche im Laufe des Vortrags noch detaillierter kommen.
Von der technischen Umgebung her, wir haben typo 3 Version 3.8.1 genutzt, das war zu dem Zeitpunkt die aktuellste Version, mittlerweile ist ja Version 4.0 raus.
Wir haben uns von Anfang an auf xhtml10 strict in der Ausgabe, in der Frontend-Ausgabe, wohlgemerkt, geeinigt und warum?
Nun ja, weil es geht. Das Backend, und das ist der große Wehrmutstropfen, also die Oberfläche, mit der die Autoren arbeiten, ist unverändert geblieben.
Die große Hoffnung, die Sie vielleicht hatten, dass ich Ihnen hier das perfekte Backend für typo 3 barrierearm präsentiere, muss ich Sie enttäuschen.
Bei uns ging es ums Frontend. Wie Sie vielleicht wissen, wenn Sie sich ein bisschen mit typo 3 beschäftigt haben,
dann würde so eine barrierearme Backend-Lösung quasi eine Neuprogrammierung des Systems nach sich ziehen.
Von der Hardware-Seite her haben wir auf zwei verschiedene Server gesetzt.
Einmal Server von HP mit einer Linux-Version, in dem Fall Suze Linux Enterprise Server 9,
und dann eine Maschine mit Solaris 9, sieht man viel deutlicher an diesem kleinen Diagramm hier.
Und zwar das typo 3 System läuft unter Linux, und der Server, der die Multimedia-Inhalte ausliefert, läuft unter Solaris.
Presenters
Volker Buzek
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:40:57 Min
Aufnahmedatum
2006-09-28
Hochgeladen am
2017-07-04 10:23:19
Sprache
de-DE
Der barrierearme Relaunch eines Webauftritts mit Typo3 unter der Prämisse, tunlichst mit "Bordmitteln", d.h. ohne Systemveränderungen und mit möglichst wenigen Erweiterungen, auszukommen: von der Planungsphase über Prototypenerstellung samt Videointegration und dedizierten Modulen bis hin zu Betatests und einer performanten Webseite - mehr als genug Stoff für einen Erlebnisbericht über das Wie, Wo und Warum.