24 - Stahl, ein wandlungsfähiger Werkstoff mit Zukunftspotenzial [ID:10040]
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Jetzt habe ich fast ein schlechtes Gewissen, dass ich dann eine Folie nicht mit reingegeben

habe und zwar ist es wirklich so, dass ich mit dem Thema Stahl an der Friedrich-Alexander-Universität

relativ alleine bin.

Also da gibt es eigentlich trotz dessen, dass wir eins der größten Werkstoffdepartements

in ganz Deutschland haben, eigentlich das größte Werkstoffdepartement, wenn man es

als wirklich fixes Department sieht.

Und die Folie, die da fehlen würde, ist wirklich wie die Stahlindustrie in Deutschland verteilt

ist.

Da gibt es eine schöne Karte von Deutschland, vom VTH, also vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute.

Und es ist wirklich so, dass es überall Stahlwerke gibt und es ist so, als ob jemand einen Zirkel

mit 200 Kilometer Radius um Nürnberg herumgezogen hätte und gesagt hätte, da bauen wir jetzt

keine Stahlwerke hin.

Das heißt, es gibt keine primäre Stahlindustrie in der Nähe von Nürnberg.

Also die gibt es natürlich im Norden, Ruhrpott ganz bekannt, die gibt es auch im Westen,

Saarland klarerweise, aber hier Nordbayern, Bayern generell eigentlich nichts.

Es gibt eine Ausnahme übrigens, es ist bei Augsburg Lechstahl, da habe ich früher auch

mal gearbeitet, aber das ist schon länger her.

Die Marienhütte, da gibt es keinen Ofen mehr.

Ich glaube Walzen tun sie schon noch, aber ich glaube, die haben keine Schmelzöfen mehr.

Gut, aber wie gesagt, ich bin auch schon länger jetzt in der Branche, also Stahl, wenn man

die Anfänge zählen kann mit 13 auf der Ingenieursschule, also jetzt doch schon mehr als 20 Jahre.

Deswegen möchte ich jetzt so ein bisschen ein älteres Diagramm aus dem Hut ziehen,

das vielleicht jemand, der Werkstoffwissenschaften studiert hat, vor allem in den späten 80er

und 90er Jahre öfters mal gesehen hat.

Und zwar ist das von einem sehr berühmten Professor aus Cambridge, dem Herrn Eschby,

der ist vor ein paar Jahren in Rente gegangen, aber dann gibt es noch, und er hat einmal

aufgetragen über die Zeit, was waren die Verwichtigkeit der verschiedenen Werkstoffe.

Und ich glaube, man sieht schon, früher waren es natürlich, also in der Steinzeit gab es

irgendwelche Keramiken, dann gab es Polymere im weitesten Sinne, da reden wir jetzt in

dem Fall natürlich nicht von Kunststoffen, wie wir es heute haben, sondern von Hölzern

und von Heuten, Fasern und Sonstigen, aber richtig in Schwung gekommen ist natürlich

die menschliche Entwicklung mit der Nutzung von Metallen, verschiedenen Metallen, also

Kupfer natürlich zuerst, Kupfer, Bronze und dann kam die Eisenzeit.

Was dann interessant war, ist, Ende der 80er Jahre hat der Herr Eschby dann irgendwie vorausgesagt,

dass die Metalle wohl am absteigenden Ast sind, dass es in Zukunft wohl einiges mehr

an Keramiken geben wird, Kompositenmaterialien und so weiter.

Die ganze Geschichte hat sich nicht so wirklich hundertprozentig bewahrheitet.

Und der Grund, da gibt es natürlich einige verschiedene Gründe, aber wenn man Ingenieurswesen

ist, dann gibt es natürlich immer eine Haupttriebfeder und das ist, was kostet die ganze Geschichte.

Also was kostet uns jetzt ein Teil, das wir aus einer Struktur- und Funktionskeramik machen,

im Vergleich zu einem Teil, das wir aus Stahl machen, bzw. was kostet uns ein Teil, das

wir aus Kompositen machen, vor allem Glasfaserkomposite natürlich und Kohlefaserkomposite, im Vergleich

zu einem Teil, das wir aus Stahl machen.

Und da werden wir noch ein bisschen darauf zurückkommen, weil das natürlich für uns

in naher Zukunft enorm wichtig werden wird.

Der Grund dafür ist, dass für die monetäre Energietechnik, sehen wir wirklich Veränderungen

auf Infrastrukturebene.

Das heißt, wenn Sie irgendwie Infrastruktur verändern wollen, dann geht da schon wirklich

sehr, sehr viel Material rein.

Aber das Stahl- und Wirtschaftsfaktor ist, das haben Sie ja vorher schon ganz kurz gehört,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:03:39 Min

Aufnahmedatum

2019-01-21

Hochgeladen am

2019-01-24 09:23:25

Sprache

de-DE

Die Entwicklung der modernen Gesellschaft war an kaum einen Werkstoff so eng gebunden wie an Stahl. Obwohl Eisen schon seit mehr als dreitausend Jahren bekannt und in Gebrauch ist, gibt es moderne Stähle, wie wir sie heute verwenden, erst seit weniger als sechzig Jahren. Durch diese Materialien wurden viele Technologien aber überhaupt erst möglich beziehungsweise wirtschaftlich. Sie sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken und stellen das Rückgrat unserer Infrastruktur dar. Im 21. Jahrhundert, mit seinen neuen Herausforderungen im Bereich Energie und dem Transportwesen, werden nun komplett andere Anforderungen an den Werkstoff Stahl gestellt. Prof. Felfer stellt in seinem Vortrag einige der Schlüsselentwicklungen der letzten Jahre vor, die auf dem Verständnis der atomaren Eigenschaften dieses Werkstoffs fußen.

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