Liebe Frau Grimrecht, herzlichen Dank für die einführenden Worte und die Vorstellungen.
Ich freue mich, dass ich heute in mehr oder weniger meiner Heimatstadt sein kann und meine
Antrittsvorlesung zum Thema Digitalisierung der Mensch im Mittelpunkt halten kann.
Ein Thema ist dreifrig eigentlich seitdem ich angefangen habe zu studieren.
Wirtschaftsinformatik war damals das Fach, was ich gewählt habe.
Und damals, 2002, hat das Thema Digitalisierung, Herr Merbensich weiß, ich darf das Wort heute
Abend nicht verwenden, aber ich verwende es trotzdem, das Thema Digitalisierung noch ganz
anders ausgesehen, als wir es jetzt im Jahr 2019 diskutieren.
Und ich möchte Ihnen das an zwei Bildern zeigen, die Sie vielleicht kennen, die Sie
in dem Rahmen schon mal gesehen haben, aber dennoch, das zeigt mir eigentlich sehr eindrucksvoll,
was hier in den letzten Jahren passiert ist.
Wir haben in den letzten Jahren zwei Papstwahlen gehabt.
2005 Papst Benedikt und 2013 Papst Franziskus.
Und wenn wir uns anschauen, wie die Situation 2005 am Petersplatz in Rom war, wo die Gläubigen
auf den neuen Papst gewartet haben, da sehen wir hier unten ganz klein unten rechts im
Eck ein Smartphone oder ein Handy aufklappen, sondern so ein Klapphandy.
Sie erinnern sich vielleicht noch, damals waren diese Klapphandys diejenigen, die in
waren, die man genutzt hat.
Wenn wir aber acht Jahre weiter gehen, 2013, sehen wir eine Entwicklung, die da passiert
ist, was für mich das Thema Digitalisierung im Jahr 2019, wir sind jetzt zwar 2013, eindrucksvoll
beschreibt.
Wir sehen also hier keine Kerzen von Gläubigen, sondern wir sehen jeden, der hier sein Smartphone
hochhält, deswegen habe ich auch meins mitgebracht, weil ich einfach finde, dass dieses Gerät
am besten beschreibt, worüber wir eigentlich beim Thema Digitalisierung im Jahr 2019 diskutieren
müssen.
Wenn man zurückdenkt an 2005, die Wahl von Papst Benedikt, da gab es dieses Gerät noch
nicht.
Das iPhone ist erst im Jahr 2007 verfunden bzw. auf den Markt gekommen.
Facebook, als auch ein Treiber Social Media hinter den ganzen Themen Digitalisierung, gab
es 2005 nur an der Harvard Universität.
Der Markteintritt auf Deutsch für Facebook war 2008.
Das heißt, wir sehen hier eigentlich wunderbar Dinge, die die Digitalisierung treiben und
die für mich auch die auslösenden Momente waren, für die Themen, über die wir heute
reden, wenn wir über das Schlagwort Digitalisierung reden, auch wenn ich sagen würde, wir in der
Wirtschaftsinformatik haben schon immer drüber nachgedacht, seitdem es unsere Disziplin gibt
und Herr Mertens, einer der Vorreiter, ist heute Abend ja auch hier im Raum, wir haben
schon immer drüber nachgedacht, wie können wir Technik verwenden, um Dinge zu automatisieren,
zu digitalisieren, um IT einzusetzen, um gewisse Dinge anders, besser, effektiver, effizienter
zu machen.
Das ist ein Thema, das treibt uns eigentlich in der Wirtschaftsinformatik schon immer,
hat aber jetzt glaube ich gerade durch dieses Thema, ich nehme mein Handy gerne nochmal
in die Hand, das war nicht meins, hat durch dieses Thema nochmal ganz anderen Lauf genommen.
Deswegen, wenn man sich überlegt, was sind denn jetzt diese Dinge, die uns tatsächlich
dazu bringen, dass wir gerade überall über das Thema Digitalisierung reden, dann ist
es klar, das Handy, die Smartphones, ich weiß nicht, ob Sie es wissen, aber Sie entsperren
ca. 140 mal am Tag Ihr Smartphone und schauen nach, ob etwas Aktuelles dabei ist.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie eine WhatsApp Nachricht schreiben, wenn Sie
nach 10 Minuten noch nicht geantwortet haben, dann gibt es meistens böse rote Smilies,
die einem signalisieren, wo bleibt denn deine Antwort.
Ich wette, wenn ich jetzt hier fertig bin und mein Handy wieder einschalte, dann habe
Presenters
Prof. Dr. Sven Laumer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:48:51 Min
Aufnahmedatum
2019-05-06
Hochgeladen am
2019-05-10 12:45:29
Sprache
de-DE
Einerseits schnell und unkompliziert ein Treffen mit Freunden vereinbaren, andererseits den Blick nicht vom Handy lassen können. Diese zwei Seiten der Beziehung zwischen Mensch und digitalen Technologien stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Sven Laumer. Er setzt sich als Professor für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft genau mit diesen Fragen auseinander, um herauszufinden, wie die Gesellschaft Digitalisierung verantwortlich gestalten kann.
Dabei fokussiert sich Sven Laumer auf digitale Arbeitsund Lebenswelten und im Speziellen auf die individuelle Nutzung und Überlastung durch digitale Technologien, die „Digital Workforce“ sowie digitale Geschäftsmodelle und E-Services.