Guten Morgen meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zu unserer heutigen Vorlesungseinheit 9 im Rahmen des
MPM Pro Bedeutigung Krankheitslehre unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitskompetenz bei Ärzten
und Patienten. Gesundheitskompetenz ist also das große Gebiet der Medizin, fast noch weitergehend
als die Heilkunde, also auf die Gesundheitswissenschaften übergreifend, dieser epidemiologische,
ganzheitliche, bevölkerungsbezogene Ansatz. Und Sie werden sich wundern, Gesundheitskompetenz bei
Ärzten sollte man eigentlich voraussetzen, aber auch da hapert es und es ist wahrscheinlich ein
Continuum zwischen der Gesundheitskompetenz von Leihen oder von Patienten, von Leihen und von
Ärzten. Und zwei Institutionen, die dies besonders aufgegriffen und herausgestellt haben, die möchte
ich Ihnen heute nennen, weil in Sachen Gesundheitskompetenz bei uns in unserem Land nicht allzu
viel getan wird. Denken Sie an die Schulen, wo da nicht viel passiert oder auch im Medizinstudium,
wo es natürlich in erster Linie um die Schulmedizin, die Reparaturmedizin, das Krankheitswesen geht
und weniger um das Gesundsein und gesund bleiben und die Gesundheitskompetenz. Und insofern also
erstes Postulat, ein Continuum der Gesundheitskompetenz vom Leihen über Patienten zum Arzt und nur zwei
Institutionen, die Sie wahrscheinlich noch nicht gekannt haben, die sich da etwas intensiver mit beschäftigen.
Denken Sie an den Gemeinsamen Bundesausschuss, eine nachgeordnete Behörde des Gesundheitsministeriums,
die kümmert sich ganz intensiv um den Leistungskatalog der GKV oder wir haben natürlich
auch eine Bundesbehörde für Risikobewertung und Verbraucherschutz und an alle diese Dinge,
aber speziell so ein Schutz vor falschem Gesundheitswissen oder umgekehrt ausgedruckt
für die Gesundheitskompetenz, das gibt es weniger. Erste Frage an Sie,
kennen Sie eine der beiden Einrichtungen, das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung?
Und das Harding-Sender nicht. Dann gehen wir mal da drauf auf das erste Link.
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung befindet sich in Berlin, wird von Psychologen
geleitet. Psychologen sind sehr kompetent, was Statistiken und epidemiologische Ansätze betrifft.
Was sieht man hier? Recht wenig. Scrollen Sie mal langsam nach unten. Ja, genau. Hier gibt es also
Bücher zu sehen, die jetzt nicht sozusagen direkt in unseren Bereich fallen. Es geht hier also nicht
nur natürlich um Medizin, sondern auch noch um andere Wissenschaften. Aber ganz unten müsste
ein Buch kommen, welches ja wohl von die Medizin betrifft und auch von dem Leiter stammt,
Gerd Gigerenser. Er hat mindestens 20 Jahre, vielleicht sogar noch länger, in Chicago gelehrt
und erst im Alter nach Berlin zurückgekehrt. Psychologe leitet dieses Max-Planck-Institut.
Und ich muss Ihnen das vorlesen, weil man es hier nicht lesen sehen kann. Er hat mit dem Vordenker
des National Health Service in Großbritannien, Sir Muir Gray, dieses Buch hier herausgegeben,
Better Doctors, Better Patients, Better Decisions, Invisioning Healthcare in 2020. Also das betrifft
Sie noch, auch wenn Sie es nicht morgen kaufen. Das Buch, das betrifft Sie noch. Das ist, sage ich
mal, eine der kompetentesten Vorhersagen über die Entwicklung des Gesundheitswesens in dem
Jahrzehnt, das vor uns liegt. Und das Buch ist auf Englisch, aber das erste Kapitel ist ins Deutsch
schon übersetzt und frei zugänglich. Und nächstes Jahr im Frühjahr wird das ganze Buch in der
Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft auf Deutsch erscheinen. Also das ist etwas, was unmittelbar
so jetzt in Ihr Studium hineinspielt. Und der Gerd Gigerenser, der ist auch recht bekannt,
denn er hat schon zweimal für seine Bücher den Sachbuchpreis in Deutschland gewonnen. Das
beschäftigt er also mit Statistik. Und das eine hat er noch in den USA geschrieben. Dort heißt
es Gut Feelings. Weiß ich nicht, was Gut Feelings sind? Bauchgefühle, ja. Bauchgefühle. Also sozusagen
aus dem Bauch heraus. Und das nächste, das ist dann das Einmaleins der Skepsis. Da geht es also
um einfache Mathematik, um Arithmetik und einfache Statistiken, die er erklärt und wie man da auch
falsch liegen kann. Zum Beispiel, einfaches Beispiel findet sich auch auf dieser Homepage. Was bedeutet
es, wenn es im Wetterbericht heißt, there is a 30% chance for rain tomorrow. Also morgen haben wir
eine 30% Regenwahrscheinlichkeit. Was heißt das? Heißt das, dass 30% aller Meteorologen behaupten,
dass es morgen regnet? Oder heißt es, dass es 30% der Zeit, also acht Stunden morgen regnet? Oder
in 30% der Regionen, für die der Wetterbericht herausgegeben ist, regnet es die ganze Zeit? Also
es ist ja schon gar nicht so einfach. Was macht man aus diesen Zahlen und mit den Zahlen? Und auf
das zweite, auf das Harding Center for Risk Literacy. Was Illiteracy ist, das wissen Sie,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:19:01 Min
Aufnahmedatum
2012-12-12
Hochgeladen am
2012-12-18 14:10:09
Sprache
de-DE
Es werden folgende Themen behandelt:
- Medizinische Terminologie
- Grundzüge des deutschen Gesundheitswesens
- Biosoziales Krankheitsmodell