Meine Damen, meine Damen und Herren, Sie sind sich mit mir zusammen beeindruckt, wie wunderbar
meine Vorredner das Feld des früheren IMMD, Professor Händlers Gründungswerk illustriert
haben. Und Sie haben natürlich auch einige Bormons ausgestreut und dem möchte ich mich
anschließen. Mit zwei Bormons, eines bringe ich gleich und eines am Ende, um meinen Vortrag dann
wieder anzuheben. Wir waren zu einem Pax Workshop in Potsdam, dem Heimatort von Herrn Händler,
wie wir gelernt haben, wo er also seine preußische Ausbildung auch bekommen hat. Sein Vater war
Postbeamter, ich glaube, das ist noch nicht gesagt worden. Und wir gingen am Abend in
einer Veranstaltung in ein Kellerlokal mitten in Potsdam. Und der Wirt hatte eine ganz besondere
Idee, sein Personal zu kontrollieren. Er hatte sich die Uniform von Friedrich dem Großen angezogen,
eine typische, und stand im Lokal, die Hände gekreuzt auf dem typischen Krückstock vom alten
Fritz. Und damit konnte er sein Personal kontrollieren und sehen, ob seine Gäste auch zufrieden waren.
Herr Händler kommt mit uns zusammen in das Lokal und es begeistert. Er geht also spontan auf den
alten Fritz zu und sagt, Majestät, unterwürfigst, ich freue mich, Sie hier zu sehen. Und der Wirt
nimmt das auch dankend an und dann sagt Herr Händler zu ihm, Majestät, haben Euler nicht
anständig behandelt. Wenn Sie das vielleicht wissen, Euler hatte zwei große Söhne und der
alte Fritz hat gesagt, die kommen in mein Militär, der langen Kels. Und dann hat Euler gebeten,
ich habe doch so viel hier für die Akademie gemacht und können Sie die beiden Söhne nicht
verschonen? Nein. Und dann ging Euler ja, wie Sie vielleicht wissen, nach St. Petersburg zu
Katharina der Großen. Und was sagte der Wirt dann zu Herrn Händler? Der hatte keine große Ahnung,
aber traf die Sachen auf den Kopf. Er sagte, ich habe die Franzosen schon immer mehr gemocht.
Und am Hof Friedrichs des Großen, der hat von Mathematik nicht viel gehalten, aber hat irgendwie
begriffen, das ist eindrucksvoll, da gab es einen Franzosen Mopertouille, das war ein Mathematiker,
aber konnte dem Euler nicht ans Wasser reichen. Wenn Sie mal in einer alten Bibliothek die Bände
von St. Petersburg, in denen Euler publiziert hat, etwa 80 Prozent aller Publikationen damals der
mathematischen Sektion publiziert, in die Hand bekommen, es sind wunderbare Lehrbücher, die so
aktuell sind wie heute. Eine Vielzahl von tollen Beiträgen. Euler kam ja aus der Schule der
Bernoullis, die nach Leibniz und Newton die Infinitesimalrechnung in einer fulminanten
Weise unglaublich breit angewendet haben. Aber ich muss ja aufpassen, dass ich meine Zeit nicht
vertue. Hier am Institut gibt es einen Herrn Aoris, der als Techniker bei Herrn Fay arbeitet,
und das ist ein Mann der alten Schule und ein gewiefter Techniker. Der hatte übrigens die Z23,
die am Mathematischen Institut früher stand und dann zu einem Gymnasium hier ging, wieder ans
Laufen gebracht. Die Trommel ist zwar jetzt mal wieder ausgefallen, wir müssen neue Lager rein,
aber sie lief. Das Grundprogramm wurde geladen und es wurden Befehle ausgeführt. Also ein toller
Erfolg, denn das ging von Anfang an nicht, Dokumentationen sind kaum vorhanden. Also herrlich,
kommen Sie irgendwann mal, wenn das Ding wieder läuft, vielleicht bin ich dann da und ich glaube,
ich kann die relativ bald wieder programmieren. Wir hatten in Aachen eine Z22, die waren nicht so
verschieden. Übrigens, Susa hat vor 80 Jahren sich entschlossen sein ganzes Leben der Entwicklung
von Rechenmaschinen zu widmen, obwohl er davor schon einiges getan hatte. Hier ist eine Tafel,
die hatte Aoris mir relativ spät bekannt gemacht und die ist auch gleich auf dem nächsten Bild.
Ist die am Ende? Doch, das ist sie. Ja, ja, ja. Ich war etwas schlutzig, weil ich das Diagramm
natürlich selber verwende und da ist unter anderem, was ich nicht mehr in Erinnerung hatte gesagt,
dass Händler 1961 ein Patent auf die Drehscheibe erhielt und hier ist aufgeführt, dass die Ideen
der Drehscheibe auf mehreren Rechnern implementiert wurden, also auf der Interdata 85, der IG 8060,
die schon im Rahmen des ECPA-Projektes erwähnt wurde, wo wir auch noch mehr hören und auch über
Bit-Slyce Mikroprozessoren der Firma AMD, der Typ 2900. Und im Übrigen gehe ich jetzt auf das
Diagramm im Sinne der Drehscheibe natürlich näher ein. Ja, hier haben wir also nochmal das Bildchen
und die Idee von Herrn Händler war, dass man Programme, die normalerweise ja zeilenweise
hier abgespeichert wurden, 32-Bit, dass man die mit einer Drehoperation transponieren konnte,
sodass etwa 32 benachbarte Worte jetzt hier senkrecht im Speicher lagen. Das heißt,
das Führungsbit eines jeden der 32 Wörter lag oben und dann kam das Nächstsignifikante dahinter und
Presenters
Dr. Karl-Dieter Reinartz
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:33:49 Min
Aufnahmedatum
2013-04-11
Hochgeladen am
2014-04-27 00:58:09
Sprache
de-DE