4 - Wolfgang Händlers Idee der Drehscheibe und Erweiterungen im DAP der Firma ICL [ID:2863]
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Meine Damen, meine Damen und Herren, Sie sind sich mit mir zusammen beeindruckt, wie wunderbar

meine Vorredner das Feld des früheren IMMD, Professor Händlers Gründungswerk illustriert

haben. Und Sie haben natürlich auch einige Bormons ausgestreut und dem möchte ich mich

anschließen. Mit zwei Bormons, eines bringe ich gleich und eines am Ende, um meinen Vortrag dann

wieder anzuheben. Wir waren zu einem Pax Workshop in Potsdam, dem Heimatort von Herrn Händler,

wie wir gelernt haben, wo er also seine preußische Ausbildung auch bekommen hat. Sein Vater war

Postbeamter, ich glaube, das ist noch nicht gesagt worden. Und wir gingen am Abend in

einer Veranstaltung in ein Kellerlokal mitten in Potsdam. Und der Wirt hatte eine ganz besondere

Idee, sein Personal zu kontrollieren. Er hatte sich die Uniform von Friedrich dem Großen angezogen,

eine typische, und stand im Lokal, die Hände gekreuzt auf dem typischen Krückstock vom alten

Fritz. Und damit konnte er sein Personal kontrollieren und sehen, ob seine Gäste auch zufrieden waren.

Herr Händler kommt mit uns zusammen in das Lokal und es begeistert. Er geht also spontan auf den

alten Fritz zu und sagt, Majestät, unterwürfigst, ich freue mich, Sie hier zu sehen. Und der Wirt

nimmt das auch dankend an und dann sagt Herr Händler zu ihm, Majestät, haben Euler nicht

anständig behandelt. Wenn Sie das vielleicht wissen, Euler hatte zwei große Söhne und der

alte Fritz hat gesagt, die kommen in mein Militär, der langen Kels. Und dann hat Euler gebeten,

ich habe doch so viel hier für die Akademie gemacht und können Sie die beiden Söhne nicht

verschonen? Nein. Und dann ging Euler ja, wie Sie vielleicht wissen, nach St. Petersburg zu

Katharina der Großen. Und was sagte der Wirt dann zu Herrn Händler? Der hatte keine große Ahnung,

aber traf die Sachen auf den Kopf. Er sagte, ich habe die Franzosen schon immer mehr gemocht.

Und am Hof Friedrichs des Großen, der hat von Mathematik nicht viel gehalten, aber hat irgendwie

begriffen, das ist eindrucksvoll, da gab es einen Franzosen Mopertouille, das war ein Mathematiker,

aber konnte dem Euler nicht ans Wasser reichen. Wenn Sie mal in einer alten Bibliothek die Bände

von St. Petersburg, in denen Euler publiziert hat, etwa 80 Prozent aller Publikationen damals der

mathematischen Sektion publiziert, in die Hand bekommen, es sind wunderbare Lehrbücher, die so

aktuell sind wie heute. Eine Vielzahl von tollen Beiträgen. Euler kam ja aus der Schule der

Bernoullis, die nach Leibniz und Newton die Infinitesimalrechnung in einer fulminanten

Weise unglaublich breit angewendet haben. Aber ich muss ja aufpassen, dass ich meine Zeit nicht

vertue. Hier am Institut gibt es einen Herrn Aoris, der als Techniker bei Herrn Fay arbeitet,

und das ist ein Mann der alten Schule und ein gewiefter Techniker. Der hatte übrigens die Z23,

die am Mathematischen Institut früher stand und dann zu einem Gymnasium hier ging, wieder ans

Laufen gebracht. Die Trommel ist zwar jetzt mal wieder ausgefallen, wir müssen neue Lager rein,

aber sie lief. Das Grundprogramm wurde geladen und es wurden Befehle ausgeführt. Also ein toller

Erfolg, denn das ging von Anfang an nicht, Dokumentationen sind kaum vorhanden. Also herrlich,

kommen Sie irgendwann mal, wenn das Ding wieder läuft, vielleicht bin ich dann da und ich glaube,

ich kann die relativ bald wieder programmieren. Wir hatten in Aachen eine Z22, die waren nicht so

verschieden. Übrigens, Susa hat vor 80 Jahren sich entschlossen sein ganzes Leben der Entwicklung

von Rechenmaschinen zu widmen, obwohl er davor schon einiges getan hatte. Hier ist eine Tafel,

die hatte Aoris mir relativ spät bekannt gemacht und die ist auch gleich auf dem nächsten Bild.

Ist die am Ende? Doch, das ist sie. Ja, ja, ja. Ich war etwas schlutzig, weil ich das Diagramm

natürlich selber verwende und da ist unter anderem, was ich nicht mehr in Erinnerung hatte gesagt,

dass Händler 1961 ein Patent auf die Drehscheibe erhielt und hier ist aufgeführt, dass die Ideen

der Drehscheibe auf mehreren Rechnern implementiert wurden, also auf der Interdata 85, der IG 8060,

die schon im Rahmen des ECPA-Projektes erwähnt wurde, wo wir auch noch mehr hören und auch über

Bit-Slyce Mikroprozessoren der Firma AMD, der Typ 2900. Und im Übrigen gehe ich jetzt auf das

Diagramm im Sinne der Drehscheibe natürlich näher ein. Ja, hier haben wir also nochmal das Bildchen

und die Idee von Herrn Händler war, dass man Programme, die normalerweise ja zeilenweise

hier abgespeichert wurden, 32-Bit, dass man die mit einer Drehoperation transponieren konnte,

sodass etwa 32 benachbarte Worte jetzt hier senkrecht im Speicher lagen. Das heißt,

das Führungsbit eines jeden der 32 Wörter lag oben und dann kam das Nächstsignifikante dahinter und

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Karl-Dieter Reinartz Dr. Karl-Dieter Reinartz

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:33:49 Min

Aufnahmedatum

2013-04-11

Hochgeladen am

2014-04-27 00:58:09

Sprache

de-DE

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