5 - Sprachwandel: Evolution von unsichtbarer Hand/ClipID:56347 previous clip

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Recording date 2025-04-08

Via

Free

Language

German

Organisational Unit

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Producer

MultiMediaZentrum

Sprachwandel ist eine historische Konstante, jedoch vollzieht er sich oft schleichend und unbemerkt. Fällt er auf, ist er häufig mit negativen Einstellungen verbunden („Sprachverfall“). In meinem Vortrag geht es um Mechanismen grammatischen Wandels, bei denen sich erstaunliche Überschneidungen zu evolutionären, aber auch wirtschaftlichen Entwicklungen zeigen: Wie Organismen weisen Sprachen Eigenschaften komplexer adaptiver Systeme auf; insbesondere kann es zur Umfunktionierung von Systempotentialen kommen
(Exaptation). Auch „Zerfallsprozesse“ sind zu beobachten, allerdings sind diese von grundsätzlich anderer Natur und weder Anlass noch Rechtfertigung für sprachpflegerische Bemühungen. Wie in der Realwirtschaft gibt es sprachliche Inflation, indem sich sprachliche Ausdrücke sozusagen abnutzen und ein Verstärkungsbedürfnis nach sich ziehen; Wortbildungsmuster können sehr produktiv sein (z.B. unzählige Substantive auf -ung), aber auch außer Gebrauch geraten und ihre Produkte sozusagen als Konkursmasse hinter sich lassen
(z.B. wenige Substantive auf -nis wie Gleichnis, Zerwürfnis usw.).

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