Vielen Dank für die freundliche Einladung. Wie Herr Budmann schon gesagt hat, ich bin das zweite
Mal jetzt hier in Erlangen. Das hat den Vorteil, dass man sich schon ein bisschen auskennt und die
Wege kennt. Vielen Dank für die Einladung. Ich habe den Vortrag Schwul ist cool übertitelt,
weil man ja erstmal landläufig glauben könnte, dass wir heute kein Problem mehr damit haben,
dass das die Medien suggerieren, dass ja teilweise, dass das eine gewisse Modeerscheinung
in Anführungszeichen sei und dass es heute kein Thema oder keine Probleme mehr bereitet. Aber das
Fragezeichen dahinter lässt sich schon ahnen, dass das ganz so ohne Probleme heute immer noch
nicht funktioniert und das wird zum einen auch dadurch deutlich, dass das bei Jugendlichen in
einem bestimmten Alter ja auch als abwertendes Adjektiv verwendet wird, womit eine bestimmte
negative Haltung oder negative Meinung zu einem bestimmten Sachverhalt ausgedrückt werden kann.
Ich habe Ihnen einen kurzen Überblick über die Themen meines Vortrages hier aufgeführt,
auf dem Überblick. Ich werde mit einer Überblick Grafik nochmal die Themen sexuelle und
geschlechtliche Vielfalt kurz versuchen zu erläutern, aber nicht sehr lange, weil die ja von meinen
Vorrednern Vorrednerinnen schon definiert worden sind auch. Ich werde dann kurz auf den Begriff der
Fluidität von Sexualität eingehen, weil das ein relativ neuer Begriff in der Forschung ist und wir
da auch empirische interessante Ergebnisse dazu haben. Dann werde ich mich schwerpunktmäßig mit
dem Thema Coming Out beschäftigen und mit der Lebenssituation von LSBTI Jugendlichen. Die
Abkürzungen steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans und inter, um dann am Schluss noch einzugehen
auf Unterstützungsmöglichkeiten in Schule und Jugendhilfe, weil ich hier im Publikum eben zum
einen Lehrerinnen oder Lehrer vermute oder angehende Lehrerinnen und Lehrer, aber auch
Fachkräfte aus der sozialen Arbeit, aus der Jugendarbeit. Im Internet findet man diese
Grafik, das ist the genderbread person, das ist aus dem angelsächsischen Raum, wenn Sie das dort
recherchieren, dann heißt diese Person eigentlich Gingerbread Person, ja das ist so eine Art Gewürzkuchen
oder Lebkuchen in Form einer Person und nicht weit von Nürnberg ist das wahrscheinlich auch relativ
geläufig, obwohl die, so wie ich die Nürnberger Elisenlebkuchen kenne, eher so runde Platten sind.
In Aachen, wo ich geboren bin, da ist man zu Weihnachten printen und da gibt es auch Figuren,
die diesen dann wieder etwas ähnlicher sehen, das sind also Menschen als Figuren und im
angelsächsischen Raum gibt es diese eben Gingerbread, also Ingwer, hauptsächlich als
gewürz enthaltenen Gebäcke. Sie sehen hier die verschiedenen Ebenen, die man da unterscheiden
kann, die eben die Geschlechtsidentität, die sexuelle Identität deutlich machen sollen.
Fangen wir oben an, das ist in diesem Gehirn oder symbolisch mit einem Piktogramm des Gehirns
versehen, die Geschlechtsidentität würden wir im Deutschen sagen und interessant an dieser Grafik
finde ich eben diese Darstellung mit den Pfeilen, die eben zwei Pole besitzen, einmal männlich oder
weiblich oder Mann, Frau und dazwischen aber ein Continuum andeuten, dass eben manche Menschen
sich nicht eindeutig als Mann oder Frau identifizieren können oder wollen und deshalb
dann als Gender Queer im Englischen bezeichnet werden. Oben habe ich gesehen, sind die Kolleginnen
vom Deutschen Jugendinstitut, die heute Nachmittag auch einen Workshop machen werden, sie haben in
ihrer Studie von genderdiversen Jugendlichen gesprochen. Ich bin sehr gespannt, ob sich dieses
Attektiv in der Fachsprache durchsetzen wird, aber ich denke, dass das eine sinnvolle Möglichkeit ist,
da die Diversität, mit der wir es zu tun haben, auch zu abzubilden sprachlich. Also das ist eher
im Gehirn angesiedelt, weil es die psychologische oder die Selbstbezeichnung von Menschen eben
bezeichnet. Dann gehen wir eine Ebene tiefer, das ist Gender Expression, das ist die Ausdrucksform,
wie sich unser Geschlecht nach außen hin, wie wir das darstellen, zum Beispiel durch die Art und
Weise, wie wir uns kleiden, durch die Art und Weise, wie wir uns verhalten. Da ist so das Stichwort
Doing Gender sicherlich ein wichtiger Aspekt. Ist in der Grafik hier mit dieser gestrichelten
Linie angedeutet, weil das ja auch sehr viel mit Ausdrucksfähigkeit des Körpers zu tun hat, mit
Gestik, Mimik und nicht nur mit der Kleidung. Dann gibt es das biologische Geschlecht, das ist in
dem Bereich zwischen den Beinen angesiedelt, weil da die sekundären Geschlechtsmerkmale oder primären
sekundären Geschlechtsmerkmale eben hauptsächlich verortet sind und hier eben die Unterscheidung
rein biologisch, ob es sich um ein männliches Wesen, ein weibliches Wesen oder ein Wesen
Presenters
Prof. Dr. Stefan Timmermanns
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:31:27 Min
Aufnahmedatum
2016-02-26
Hochgeladen am
2016-03-04 08:59:20
Sprache
de-DE