4 - Körperliche Bewegung und Sport - Zwei Seiten einer Medaille [ID:2108]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Warum körperliche Aktivität und Sport und warum zwei Seiten einer Medaille? Das klingt ja fast

wie ein Rätsel und ich hoffe es gelingt mir so ein bisschen aufzulösen. Was ist körperliche

Aktivität? Und ich bin sicher einige von Ihnen haben sich gefragt, warum schreibt sie körperliche

Aktivität und Sport dahin? Das ist doch eigentlich dasselbe. Es ist beides Bewegung,

groß und klar der Unterschied. Wir in der Sportwissenschaft und auch im Public Health Sektor

verstehen unter körperliche Aktivität jede Bewegung, die ihren Energieverbrauch über den

Grundumsatz erhöht. Das klingt ja nun erstmal sehr merkwürdig. Was ist der Grundumsatz? Der

Grundumsatz ist, wenn Sie im Bett liegen und schlafen. Dann haben Sie einen Energieverbrauch,

den Sie brauchen, damit die funktion, die lebenswichtigen Funktionen Ihres Körpers erledigt

werden können. Herzschlag, solche Sachen zum Beispiel. Das ist das nennen wir Grundumsatz. So jede

Bewegung, die Sie jetzt machen, erhöht ihren Energieverbrauch über diesen Grundumsatz und

bedeutet, wenn Sie also morgens aufstehen, dann haben Sie sich einmal körperlich bewegt, körperlich

aktiv, weil Sie nämlich Ihren Energieverbrauch erhöht haben. Das bedeutet, Sie können sich vorstellen,

dass körperliche Aktivität damit natürlich so als einen Dach gilt und körperliche Aktivität wird

aufgeteilt jetzt zum Beispiel. Sie können sie jetzt natürlich so ein bisschen aufteilen in

Freizeitaktivitäten. Ich gehe wandern, ich fahre ein bisschen Fahrrad, Jast vorfahren, aber auch in

Alltagsaktivitäten. Ich steige die Treppen, um in den ersten Stock zu kommen. Ich gehe zum Becker,

um meine Semmeln zu holen. Oder ich fahre mit dem Fahrrad einkaufen. Auch hier wäre es jetzt nicht

mehr der Freizeitaktivität, sondern die Alltagsaktivität, weil ich benutze es für

Alltagsbewegungen. Und dann haben wir natürlich aber auch noch eine körperliche Aktivität, die zum

Beispiel an die Arbeit angedockt ist. Denken Sie an Dachdecker, an Mauere. Auch hier haben wir

körperliche Aktivität. Die ist also arbeitsbezogen und wir haben körperliche Aktivität, die ist

transportational. Das heißt, wie komme ich von A nach B? Wenn ich jetzt zum Beispiel zur Arbeit

jeden Morgen laufe, dann würde diese Aktivität unter diese Transportaktivität fallen. Das bedeutet,

körperliche Aktivität ist der Dachbegriff für Bewegung generell, teilt sich dann in mehrere

Begriffe auf. Und eine Säule, die wiederum unter diesem Dach untergedockt ist, ist der Begriff Sport.

Sie alle kennen wahrscheinlich dieses tolle Sprichwort Sport ist Mord. Das ist ja das,

was ja oder No Sports von Churchill. Kleiner Seitenbegriff am Rande, die wenigsten wissen,

dass Churchill Englischer Fechtmeister war. Er war Hochleistungssportler in seiner Jugend. Also

das heißt, er hat eigentlich sehr gut vorgebaut. Was ist nun Sport? Was verstehen wir unter dem

Begriff Sport? Sport beinhaltet alle geplanten, zielgerichteten und regelmäßigen körperlichen

Aktivitäten mit dem Ziel der Leistungsverbesserung. Diese Leistungsverbesserung haben sie häufig im

Wettkampf mit einer Konkurrenz. Also das heißt Wettkampf, Leistungsverbesserung, Konkurrenz,

das sind so die Schlagworte. Zielgerichtet, geplant und regelmäßig ist das, was den Sport ausmacht.

Denn Sie können sich vorstellen, wenn Sie etwas regelmäßig machen, dann müssen Sie es planen.

Zielgerichtet heißt, dass hier auch ganz bestimmte Anforderungen an das Training vonstatten sind.

Jetzt haben wir noch einen dritten Begriff, um die Verwirrung endgültig zu machen. Fitness. Was ist

Fitness? Fitness wird eigentlich als Konstrukt dafür hergenommen, um ihre Leistungsfunktion zu

messen. Und wir nehmen dazu die fünf hauptmotorischen Beanspruchungsformen von Ausdauer,

Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination dazu her. Diese fünf

hauptmotorischen Beanspruchungsformen dienen dazu, ihren Fitnesslevel, also ihren funktionellen

Status letztendlich zu erheben. Und Sie können sich vorstellen, wenn Sie Sport machen, brauchen

Sie natürlich immer wieder aus diesen fünf hauptmotorischen Beanspruchungsformen bestimmte

Bereiche. Als Sprinter zum Beispiel, so wie es hier auf der Folie ist, dann sehen Sie,

da brauche ich die Schnelligkeit, ich brauche ein bisschen Ausdauer, sonst schaffe ich meine 100

Meter nicht. Und wenn ich gerade die 4000 Meter oder die 800 Meter laufe, dann brauche ich ein

bisschen mehr Ausdauer. Und ich brauche natürlich auch ein bisschen Kraft, weil sonst werden die

Beine hinten raus immer schwerer. Sie merken schon, für die entscheidenden Sachen brauche ich eben

bestimmte Grundformen der Fitness. Bin aber dann im Sport. Warum ist es so wichtig, dass wir

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:30:27 Min

Aufnahmedatum

2011-07-20

Hochgeladen am

2012-02-09 11:39:43

Sprache

de-DE

Von wissenschaftlicher Seite ist Bewegung mit als ein wichtiges Instrument für den Erhalt der Selbständigkeit, der Gesundheit und der Lebensqualität nachgewiesen worden. Dabei wird der Begriff „Gesundheit“ mehrdimensional mit einem bio-psycho-sozialem Ressourcenansatz verstanden. Das bedeutet, dass über Bewegung die Ressourcen des älteren Menschen gestärkt und damit auf den Erhalt der Selbständigkeit und der Gesundheit positiv eingewirkt wird. In unzähligen wissenschaftlichen Studien wurde der negative Einfluss eines inaktiven Lebensstils auf die Gesundheit, Lebensqualität und dem Erhalt der Selbständigkeit nachgewiesen. Die Frage die nun immer wieder gestellt wird, wie viel Bewegung und welche Art von Bewegung unterstützen im positiven Sinne Gesundheit. Muss man dazu Sport treiben, oder reicht „einfache“ Alltagsbewegung aus. Dazu ist erst einmal notwendig die Begriffe körperliche Aktivität und Sport zu trennen. Körperliche Aktivität wird als Oberbegriff gesehen, mit dem jede Bewegung eingeschlossen ist, die durch den Skelettmuskel produziert wird und dabei wird der Energieverbrauch über den Grundumsatz angehoben. Sport wiederum ist eine Untergruppe von körperlicher Aktivität. Sport beinhaltet traditionell individuelle Leistung sowie Wettkampf mit der Verbesserung von Sportarten spezifische Bewegungen oder zum Zwecke der Fitnesssteigerung. In einem aktuellen Übersichtsartikel von Powell 2011 [1] wurde aufgezeigt, dass es für die Gesundheits Prävention in der Tat eine Rolle spielt, wie lange und mit welcher Intensität man körperlich aktiv ist. In einer Empfehlung aus 2007 [2] sowie 2009 [3] wird angegeben, dass ältere Menschen sich an mindestens 5 Tagen die Woche für ca. 30 Minuten so bewegen sollen, dass sie leicht schwitzen, schneller atmen und das Gefühl haben leicht ermüdet zu sein. Hierunter fallen Alltagsbewegungen wie z.B. Treppen steigen, Einkaufen gehen, leichte Gartenarbeit etc. Der Vortrag befasst sich mit dem Unterschied von körperlicher Aktivität und Sport im Alter und den entsprechenden Vor- und Nachteilen.

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