Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Warum körperliche Aktivität und Sport und warum zwei Seiten einer Medaille? Das klingt ja fast
wie ein Rätsel und ich hoffe es gelingt mir so ein bisschen aufzulösen. Was ist körperliche
Aktivität? Und ich bin sicher einige von Ihnen haben sich gefragt, warum schreibt sie körperliche
Aktivität und Sport dahin? Das ist doch eigentlich dasselbe. Es ist beides Bewegung,
groß und klar der Unterschied. Wir in der Sportwissenschaft und auch im Public Health Sektor
verstehen unter körperliche Aktivität jede Bewegung, die ihren Energieverbrauch über den
Grundumsatz erhöht. Das klingt ja nun erstmal sehr merkwürdig. Was ist der Grundumsatz? Der
Grundumsatz ist, wenn Sie im Bett liegen und schlafen. Dann haben Sie einen Energieverbrauch,
den Sie brauchen, damit die funktion, die lebenswichtigen Funktionen Ihres Körpers erledigt
werden können. Herzschlag, solche Sachen zum Beispiel. Das ist das nennen wir Grundumsatz. So jede
Bewegung, die Sie jetzt machen, erhöht ihren Energieverbrauch über diesen Grundumsatz und
bedeutet, wenn Sie also morgens aufstehen, dann haben Sie sich einmal körperlich bewegt, körperlich
aktiv, weil Sie nämlich Ihren Energieverbrauch erhöht haben. Das bedeutet, Sie können sich vorstellen,
dass körperliche Aktivität damit natürlich so als einen Dach gilt und körperliche Aktivität wird
aufgeteilt jetzt zum Beispiel. Sie können sie jetzt natürlich so ein bisschen aufteilen in
Freizeitaktivitäten. Ich gehe wandern, ich fahre ein bisschen Fahrrad, Jast vorfahren, aber auch in
Alltagsaktivitäten. Ich steige die Treppen, um in den ersten Stock zu kommen. Ich gehe zum Becker,
um meine Semmeln zu holen. Oder ich fahre mit dem Fahrrad einkaufen. Auch hier wäre es jetzt nicht
mehr der Freizeitaktivität, sondern die Alltagsaktivität, weil ich benutze es für
Alltagsbewegungen. Und dann haben wir natürlich aber auch noch eine körperliche Aktivität, die zum
Beispiel an die Arbeit angedockt ist. Denken Sie an Dachdecker, an Mauere. Auch hier haben wir
körperliche Aktivität. Die ist also arbeitsbezogen und wir haben körperliche Aktivität, die ist
transportational. Das heißt, wie komme ich von A nach B? Wenn ich jetzt zum Beispiel zur Arbeit
jeden Morgen laufe, dann würde diese Aktivität unter diese Transportaktivität fallen. Das bedeutet,
körperliche Aktivität ist der Dachbegriff für Bewegung generell, teilt sich dann in mehrere
Begriffe auf. Und eine Säule, die wiederum unter diesem Dach untergedockt ist, ist der Begriff Sport.
Sie alle kennen wahrscheinlich dieses tolle Sprichwort Sport ist Mord. Das ist ja das,
was ja oder No Sports von Churchill. Kleiner Seitenbegriff am Rande, die wenigsten wissen,
dass Churchill Englischer Fechtmeister war. Er war Hochleistungssportler in seiner Jugend. Also
das heißt, er hat eigentlich sehr gut vorgebaut. Was ist nun Sport? Was verstehen wir unter dem
Begriff Sport? Sport beinhaltet alle geplanten, zielgerichteten und regelmäßigen körperlichen
Aktivitäten mit dem Ziel der Leistungsverbesserung. Diese Leistungsverbesserung haben sie häufig im
Wettkampf mit einer Konkurrenz. Also das heißt Wettkampf, Leistungsverbesserung, Konkurrenz,
das sind so die Schlagworte. Zielgerichtet, geplant und regelmäßig ist das, was den Sport ausmacht.
Denn Sie können sich vorstellen, wenn Sie etwas regelmäßig machen, dann müssen Sie es planen.
Zielgerichtet heißt, dass hier auch ganz bestimmte Anforderungen an das Training vonstatten sind.
Jetzt haben wir noch einen dritten Begriff, um die Verwirrung endgültig zu machen. Fitness. Was ist
Fitness? Fitness wird eigentlich als Konstrukt dafür hergenommen, um ihre Leistungsfunktion zu
messen. Und wir nehmen dazu die fünf hauptmotorischen Beanspruchungsformen von Ausdauer,
Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination dazu her. Diese fünf
hauptmotorischen Beanspruchungsformen dienen dazu, ihren Fitnesslevel, also ihren funktionellen
Status letztendlich zu erheben. Und Sie können sich vorstellen, wenn Sie Sport machen, brauchen
Sie natürlich immer wieder aus diesen fünf hauptmotorischen Beanspruchungsformen bestimmte
Bereiche. Als Sprinter zum Beispiel, so wie es hier auf der Folie ist, dann sehen Sie,
da brauche ich die Schnelligkeit, ich brauche ein bisschen Ausdauer, sonst schaffe ich meine 100
Meter nicht. Und wenn ich gerade die 4000 Meter oder die 800 Meter laufe, dann brauche ich ein
bisschen mehr Ausdauer. Und ich brauche natürlich auch ein bisschen Kraft, weil sonst werden die
Beine hinten raus immer schwerer. Sie merken schon, für die entscheidenden Sachen brauche ich eben
bestimmte Grundformen der Fitness. Bin aber dann im Sport. Warum ist es so wichtig, dass wir
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:30:27 Min
Aufnahmedatum
2011-07-20
Hochgeladen am
2012-02-09 11:39:43
Sprache
de-DE
Von wissenschaftlicher Seite ist Bewegung mit als ein wichtiges Instrument für den Erhalt der Selbständigkeit, der Gesundheit und der Lebensqualität nachgewiesen worden. Dabei wird der Begriff „Gesundheit“ mehrdimensional mit einem bio-psycho-sozialem Ressourcenansatz verstanden. Das bedeutet, dass über Bewegung die Ressourcen des älteren Menschen gestärkt und damit auf den Erhalt der Selbständigkeit und der Gesundheit positiv eingewirkt wird. In unzähligen wissenschaftlichen Studien wurde der negative Einfluss eines inaktiven Lebensstils auf die Gesundheit, Lebensqualität und dem Erhalt der Selbständigkeit nachgewiesen. Die Frage die nun immer wieder gestellt wird, wie viel Bewegung und welche Art von Bewegung unterstützen im positiven Sinne Gesundheit. Muss man dazu Sport treiben, oder reicht „einfache“ Alltagsbewegung aus. Dazu ist erst einmal notwendig die Begriffe körperliche Aktivität und Sport zu trennen. Körperliche Aktivität wird als Oberbegriff gesehen, mit dem jede Bewegung eingeschlossen ist, die durch den Skelettmuskel produziert wird und dabei wird der Energieverbrauch über den Grundumsatz angehoben. Sport wiederum ist eine Untergruppe von körperlicher Aktivität. Sport beinhaltet traditionell individuelle Leistung sowie Wettkampf mit der Verbesserung von Sportarten spezifische Bewegungen oder zum Zwecke der Fitnesssteigerung. In einem aktuellen Übersichtsartikel von Powell 2011 [1] wurde aufgezeigt, dass es für die Gesundheits Prävention in der Tat eine Rolle spielt, wie lange und mit welcher Intensität man körperlich aktiv ist. In einer Empfehlung aus 2007 [2] sowie 2009 [3] wird angegeben, dass ältere Menschen sich an mindestens 5 Tagen die Woche für ca. 30 Minuten so bewegen sollen, dass sie leicht schwitzen, schneller atmen und das Gefühl haben leicht ermüdet zu sein. Hierunter fallen Alltagsbewegungen wie z.B. Treppen steigen, Einkaufen gehen, leichte Gartenarbeit etc. Der Vortrag befasst sich mit dem Unterschied von körperlicher Aktivität und Sport im Alter und den entsprechenden Vor- und Nachteilen.