5 - Warum Leistungsmotivierte stressresistenter, glücklicher, innovativer und erfolgreicher sind… und oft gar nicht wissen, dass sie leistungsmotiviert sind [ID:3967]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ganz herzlichen Dank, dass Sie alle gekommen sind an diesem sehr schönen Abend, wo der Biergarten

wahrscheinlich mehr lockt als ein Vortrag in dunklen Universitätsräumen, um so mehr weiß ich

anwesend zu schätzen. Ich hoffe, dass der Vortrag Ihr Interesse auch rechtfertigt. Ich möchte ein

bisschen was über Leistungsmotivation aus psychologischer Sicht erzählen und ich kann

Ihnen gleich sagen, dass was wir unter Leistungsmotivation verstehen, ist sicherlich nur

partiell das, was Sie im Kopf haben, wenn Sie zu Leistungsmotivation in die ersten Stichworte

einfallen. Warum das so ist und warum das auch Schwierigkeiten mit sich bringt, dass das, was wir

glauben, dass Leistungsmotivation sei, es in Wirklichkeit vielleicht gar nicht ist, darauf werde

ich dann am Ende des Vortrags eingehen, wenn nicht zu dem letzten Teil des Titels, des barocken Titels

kommen, warum wir oft gar nicht wissen, dass wir leistungsmotiviert sind. Zunächst, ich möchte

Ihnen erzählen, warum leistungsmotivierte, stressresistente, glückliche, innovative und

erfolgreiche sind und anfangen mit drei bekannten Persönlichkeiten des 19. und 20. und teilweise

21. Jahrhunderts, die Großes geleistet haben, die versucht haben, die Welt besser zu verstehen,

die versucht haben, die Welt in mannigfacher Weise besser zu machen. Das ist jetzt etwas zu schnell

gegangen, ich gehe nochmal zurück, fangen wir an mit Marie Curie, die zwei Nobelpreise bekommen hat,

als erste Frau überhaupt ein Nobelpreis, als einzige zwei Nobelpreise und als sie den zweiten

Chemie bekam, 2011, war sie die einzige Person, die überhaupt niemals zwei Nobelpreise bekommen

hatte. Erforschung der Radioaktivität ist ihm sicherlich bekannt, da hat sie großartige

bahnbrechende Arbeit geleistet, die zur Nutzung der Atomkraft im 20. Jahrhundert geführt hat und sie

war eine unermüdliche Forscherin, die teilweise auch einfach ihr Leben natürlich dann geopfert

hat der Forschung, als sie zum Schluss durch Strahlenkrankheit erkrankte und starb. Ein

anderes Beispiel, eher kontemporär, ist Steve Jobs, den sie sicherlich alle kennen aus den

öffentlichen Medien, der ursprüngliche Gründer von Apple, der mehrfach CEO von Apple, er war am

Anfang CEO, dann wurde er rausgeschmissen, dann kam er wieder rein, hat Apple gerettet,

zwischendurch hat er eine weitere Company gegründet, Next Computers, er hat sich bei

Pixar eingebracht, bei der Animationsfirma, die uns sehr schöne Filme beschert hat, er hat über

350 Patente in seinem Namen anhängig, er hat uns das iPhone gegeben, das einige von ihm

leise geschaltet haben, er hat uns iTunes gegeben, er hat uns den iMac gegeben, er hat lauter Produkte

geschaffen mit seinen Mitarbeitern, die unser Leben besser und reicher gemacht haben. Und schließlich

noch vielleicht der Urpate des Erfindetums, Thomas Alva Edison, mit über 1000 Patenten in seinem

Namen, er hat die Glühbirne erfunden, das sehen wir hier auf dem Bild, er hat sich um die elektrische

Verströmung Amerikas gekümmert und ist damit so etwas wie das Power Grid gegeben, eben ein

Stromnetz. Er ist der Gründer von General Electric, das sollte uns natürlich ganz unmittelbar

anfechten, was ich momentan Siemens mit dieser Firma balkt, um die Übernahme von Alstom, also auch

hier haben wir einen historischen Bezug in Erlang. Er hat am Ende sogar versucht, das Erfinden selber

zu rationalisieren, effizienter zu machen, indem er eine ganze Fabrik gebaut hat, in der Erfinder

saßen, deren einzige Aufgabe es war, die ganze Zeit sich neue Sachen auszudenken. Er hat auch versucht,

nicht nur selber zu erfinden, sondern das Erfinden selber noch besser, noch schneller zu machen. Ich

bin mir sicher, dass diese drei Personen, die ich Ihnen hier vorgestellt habe, das hoffentlich nicht

gemacht haben, ganz sicherlich nicht gemacht haben, weil sie sich irgendwie gezwungen gefühlt hätten,

ordentlich was zu leisten, weil ihnen Mama und Papa mal gesagt haben, junge Mädel, im Leben musst

es zu was bringen. Das sind Menschen, die haben mit großer Leidenschaft, ich werde es in einem Ende

des Vortrags noch an einem Zitat von Steve Jobs exemplarisch belegen, mit großer Leidenschaft

Dinge gemacht in ihrem Leben, die ihnen einfach unglaublich viel Freude gemacht haben. Und mein

Argument heute wird sein, dass Leistungsmotivation genau das ist, die unglaubliche Freude, der Kick,

den wir bekommen, wenn wir Dinge meistern, wenn wir eine Sache durchdringen, wenn wir etwas besser

machen, etwas besser können, etwas vervollkommenen, eine effizientere Methode finden, etwas herzustellen

oder zu machen. Das ist der Kern der Leistungsmotivation. Und entsprechend definieren wir Psychologen

die Leistungsmotivation oder das Leistungsmotiv, wenn man es als persönliche Eigenschaft nimmt,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:48:32 Min

Aufnahmedatum

2014-05-20

Hochgeladen am

2014-06-04 10:19:09

Sprache

de-DE

In diesem Vortrag geht Prof. Schultheiss, dessen Forschung seit fast 20 Jahren an der Schnittstelle zwischen Motivation und Verhaltensendokrinologie angesiedelt ist, auf die folgenden Fragen ein: Warum schütten leistungsmotivierte Menschen bei Anforderungen weniger Stresshormone aus? Warum sind sie generell eher glücklich und weniger anfällig für depressive Erkrankungen? Warum sind sie leistungsfähiger und innovativer, verweigern sich aber häufig auch den Leistungsvorgaben anderer (z. B. in der Schule)? Welche Rolle spielt Leistungsmotivation auf kollektiver Ebene beim wirtschaftlichen Erfolg deutscher Bundesländer und anderer Nationen? Und wie misst man überhaupt Leistungsmotivation und warum hat die Messung nichts mit dem zu tun, was Menschen auf Fragebogenmaßen zur „Leistungsmotivation“ über sich angeben?

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