3 - Barrierefreies Javascript [ID:976]
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Der Titel des Vortrags, eigentlich ein Oxymoron würde ich fast sagen, so die landläufige

Meinung, barrierefreies JavaScript.

Viele Menschen denken, es geht entweder oder.

Die Referentin heute, Frau Brigitte Bornemann-Jeske, wird uns hoffentlich vom Gegenteil belehren.

Ja, ich sage auch, schönen guten Morgen zu diesem paradoxen Begriff barrierefreies JavaScript.

Ich möchte heute erstmal etwas zur Begriffsklärung beitragen, dann in die Richtlinien hineinschauen,

Nutzeranforderungen analysieren, dann die guten Beispiele, die wir in Form von Designstudien

und Frameworks schon vorliegen haben, analysieren, um dann zu resümieren, wo stehen wir heute,

gibt es ein barrierefreies JavaScript?

Vielleicht kurz zur Vorstellung, um Ihnen so meinen Horizont näher zu bringen.

Ich bin Webdesignerin und Accessibility-Beraterin und nicht Hardcore-Entwicklerin wie die Perspektiven,

die Sie in den gestern hauptsächlich gehört haben.

Und ich feiere heute mit Ihnen mein 20-jähriges Dienstjubiläum als Accessibility-Beraterin.

Das ist ein besonderer Tag für mich, an dem ich mir ein paar persönliche Bemerkungen erlauben möchte.

Als wir damals anfingen, 1. September 88, Senator für Arbeit in Bremen, Projekt Arbeitsplatzgestaltung für Behinderte,

es ging darum, Ergonomieansätze, Arbeitsplatzergonomie an Behindertenarbeitsplätzen anzuwenden,

da war meine Aufgabe, PCs an blinden Arbeitsplätzen einzuführen.

Und das war eine ungemein dankbare Aufgabe, weil man da richtig sehen konnte, was Integration bedeutet.

Also der Computer selber war ein Hilfsmittel in einer Welt, die noch mit handschriftlichen Listen arbeitete.

Und es bedeutete einen unheimlichen Fortschritt auch an Selbstwertgefühl und etwas tun können

und integriert sein für die betroffenen blinden Arbeitnehmer.

Dieser gute Anfang hat mir eigentlich ein ziemliches Urvertrauen in unsere Sache gegeben.

Bei all den Auf- und Ups, die ich seitdem erlebt habe, war eigentlich am Ende immer wieder zu sehen,

dass sich da nur ein neuer Kreis aufgetan hat.

Also als Windows aufkam, sind Welteuntergangsszenarien gemalt worden,

niemals werden blinde Windows bedienen können.

Und da haben wir doch heute einiges erreicht.

Ich durfte daran teilhaben, dafür bin ich auch dankbar, aber so eine bewegte Berufsbiografie hinter mir.

Und mit JavaScript betreten wir eigentlich wieder so einen neuen Kreis.

Und was verstehen wir denn nun eigentlich unter barrierefreiem JavaScript?

Schauen wir mal ein bisschen zurück.

1999, als die WCAG 1 verabschiedet wurden,

da verstand man das so im Mainstream als Entgegensetzung.

Also barrierefrei hieß damals, wir machen Internet für Blinde, nur für Blinde.

Das heißt, wir verwenden Alternativtexte auf Grafiken und vermeiden JavaScript.

Das war so die gängige Mainstream-Interpretation,

denn JavaScript war damals ganz unzugänglich

und unheimlich verbreitet im Webdesign.

2002, als die Bit.V veröffentlicht wurde, haben die Webdesigner die WCAG erstmals ernst genommen

und waren entsetzt.

JavaScript weglassen, das geht doch gar nicht, dann sieht man doch gar nichts auf dem Bildschirm.

Denn alles, also die ganze Bedienoberfläche war eigentlich mit JavaScript gemacht damals,

zu so in anspruchsvollen Gestaltungen.

Ja, ein paar Jahre später kam dann der erste Ansatz,

einen accessible JavaScript zu definieren, als unobtrusive JavaScript,

also unaufdringlich, nicht störend.

Die Webstunners-Group hat sich dieser Sache damals angenommen.

Und heute kommt ViArea, also Rich Internet Applications, ins Blickfeld.

Da arbeiten wir massiv mit JavaScript und es wäre ein Drama,

wenn wir es nicht accessible machen könnten.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Brigitte Bornemann-Jeske Brigitte Bornemann-Jeske

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:42:46 Min

Aufnahmedatum

2008-09-05

Hochgeladen am

2011-04-11 13:53:28

Sprache

de-DE

JavaScript ist eine Basis von Web 2.0-Anwendungen und nicht per se ein Widerspruch zur Barrierefreiheit. Richtig eingesetzt hilft es, die Usability von Anwendungen und die Übersichtlichkeit von komplexem Content zu verbessern.

Tags

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