Die nächste halbe Stunde hier gehört Cordula Ehler von InBoot und Markus Erle von Wertewerk
mit dem Thema Leichtes Web 2.0 Menschen mit Lernschwierigkeiten lernen und entdecken das Mitmach-Web.
Viel Vergnügen. Von unserer Seite auch ein herzliches Willkommen zu unserem Thema Menschen
mit Lernschwierigkeiten. Wir haben schon einiges mal gehört am Rande bei dem ein oder anderen
Vortrag und wer vorhin auch gehört hat diesen Vortrag von Jens Grochtreis über Zukunft des
Web. Sein Punkt 10 war Medienkompetenz. Also jeder sollte bewusst das Internet nutzen können
und es gibt eine Gruppe, die da besonders außen vor ist im Moment und das sind einfach
Menschen mit Lernschwierigkeiten. Und ganz kurz, wie wir dazu gekommen sind, also ich
habe auch erst mal angefangen, barrierefreies Internet, also besonders auf blinde Menschen
hin abzuzielen und ich wusste Menschen mit Lernschwierigkeiten irgendwie gehören die
auch dazu. Aber erst als wir unser erstes gemeinsames Projekt hatten, das war eine Lernplattform
für Menschen mit Lernschwierigkeiten, ein EU Projekt. Für mich war es das erste Mal,
also für Frau Edler, die ist schon lange mit dieser Zielgruppe unterwegs und für mich
war es das erste Mal so einen engen Kontakt mit diesen Menschen zu haben und zu sehen,
was möglich ist, was im Internet möglich ist, was sie auch im Internet wollen. Und
aus diesen Erfahrungen wollen wir etwas berichten und das ist auch so, dass wir nicht, das war
nicht das einzige Projekt, wir machen auch Kurse direkt mit Menschen mit Lernschwierigkeiten,
Einführungskurse, Medienkompetenzkurse, wo die einfach das Web 2.0 entdecken, wo sie
skypen lernen zum Beispiel, solche Geschichten. Das heißt wir sind sehr nahe dran an der Zielgruppe
und ich hoffe, dass da einiges davon rüberkommt. Selbst Autofahren kann nicht jeder, aber mitfahren
können alle. Das war unser Slogan 2002 bei Media.com Kongress in Esslingen. Heute gehen
wir davon aus, dass das Autofahren lernen sollte. Zum Überblick, wir haben drei Punkte
uns herausgenommen. Einmal die Hinweise zur Zielgruppe, einfach ihnen die Zielgruppe etwas
näher vorzustellen. Dann, wie könnte ein leichtes Web aussehen und unsere Visionen
dazu. Da gehen wir natürlich dann einige Schritte weiter. Zur Zielgruppe. Menschen mit kognitiven
Behinderungen und Menschen mit Lernbehinderungen sind die weitaus größte Gruppe von Menschen
mit Behinderungen. Viermal so viel wie Menschen, die blind sind. Diese Menschen haben verschiedene
Funktionsstörungen. Man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren. Ihre Funktionen
sind unterschiedlich eingeschränkt. Zum Beispiel, manche können nicht sprechen, hören, lesen,
schreiben, buchstabieren. Bei manchen ist das Verstehen ein Problem. Nachdenken, Überlegungen,
Weg erstellen ist oftmals gar nicht möglich. Dann müssen Informationen verarbeitet werden.
Wie läuft das bei uns oben im Kopf aus? Wie schwierig wird es, wenn dort Funktionsstörungen
sind? Das alles sollte man bedenken, wenn man das Web gestaltet. Das heißt, man kann nicht
unbedingt von einer niederschwelligen Intelligenz dabei ausgehen bei dieser Zielgruppe, sondern
es sind unterschiedliche Defizite, die den Informationsprozess im Gehirn lenken. Unsere
Feststellungen sind, dass diese Menschen aber grundsätzlich dieselben Interessen haben
wie Menschen ohne Behinderungen. Derzeit gibt es noch keine Internetkultur bei dieser Zielgruppe,
die wir feststellen können. Es sind verschiedene Untersuchungen gewesen, aber ich denke, die
sind noch nicht aussagekräftig genug. Trotzdem hat das Internet ein riesiges Interesse auch
bei dieser Zielgruppe erweckt. Es ist eine große Faszination da und der Reiz ist unbestritten.
Ich möchte hier einfach nochmal auch zeigen, wie das deutlich wird. Wir machen verschiedene
Zukunftswerkstätten, Zukunftsplanungen und ich erlebe es kaum noch, dass dort nicht auch
der Computer als Medium gewünscht wird, angefragt wird, gesagt wird, wir wollen auch, aber wie
geht das? Hier sehen Sie auf unserer Planung, so sehen unsere Templates dann aus, die wir
machen, dass der Computer wirklich im Mittelpunkt steht. Und Markus zeigt jetzt nochmal ein paar
Beispiele. Also gerade im Rahmen unserer Kurse, da nutzen wir auch ganz normale Real-Life-Internet-Applikationen,
Net-Vibes zum Beispiel. Und das wird auch sehr gerne aufgegriffen. Hier war einer der
Teilnehmer, Dominik, der sich das sofort adaptiert hat und über Net-Vibes zum Beispiel auch
eine To-Do-Liste pflegt oder hier natürlich seine Lieblingswebseiten, also seine Bookmarks
sammelt. Und ein anderes Beispiel, das war dann keine Teilnehmerin, sondern das war eine
Presenters
Cordula Edler
Markus Erle
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:32:11 Min
Aufnahmedatum
2008-09-05
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:28
Sprache
de-DE