Pflanzen sind die Nahrungsgrundlage für Mensch und Tier weltweit und unsere Forschung soll auch für
die Zukunft dazu beitragen, dass eine solche Sicherheit gegeben ist und wir qualitativ gute
Nahrungsmittel konsumieren können.
Was ist molekulare Pflanzenphysiologie? Genau wie wir Menschen oder Tiere haben auch Pflanzen
eine Physiologie oder physiologische Prozesse. Dazu gehört eben der Wassertransport, Wasser,
Haushalt in der Pflanze. Die Pflanze atmet in dem Sinne auch, sie atmet CO2 ein und Sauerstoff aus
und das sind elementare Vorgänge, die müssen studiert werden und wir machen das Ganze eben auch
auf molekulärer Ebene. Das heißt wir schauen, was macht die DNA, welche Proteine sind beteiligt,
wie beeinflussen diese einzelnen Komponenten die Zellen, wie machen die Zellen die ganze Pflanze
aus. Speziell arbeiten wir an parasitären Pflanzen, zum Beispiel an dem Teufelszwern. Das ist eine
parasitische Pflanze, die lebt ohne Wurzel, ohne Blätter, macht keine Photosynthese, aber sie
manipuliert eben Wärtspflanzen, sie infiziert die Wärtspflanzen, sie trinkt regelrecht in die
ein, wächst in die Leitgewebe, also in die Transportsysteme der Pflanze ein und entzieht
Nährstoffe, Wasser und manipuliert den Wirt auch. Manipuliert den Wirt dahingehend, das versucht
mehr zu produzieren, mehr Photosynthese zu machen, aber weniger bleibt in der Wirtspflanze und mehr
kommt in Parasiten an. Und wir glauben, dass wir dadurch Erkenntnisse gewinnen können, wie wir zum
Beispiel auch Pflanzen verändern oder manipulieren könnten, um Erträge zu erhöhen, um mit veränderten
Umweltbedingungen klarzukommen oder wir nutzen das System auch, um das Immunsystem der Pflanze zu
studieren. Die Pflanze kann keine Antikörper machen, aber sie kann Krankheiten erkennen, sie kann die
Feinde erkennen und sie kann sich dagegen wehren. Speziell macht mir Spaß, dass ich ein breites
Spektrum habe an Aufgaben und Arbeiten. Zum einen haben wir viel mit Studenten zu tun, viel mit jungen
Leuten, Leute, die interessiert sind, die was lernen wollen, die was wissen wollen und das gibt
so einen ganz besonderen Drive in unserer Arbeit und das motiviert mich auch. Dann finde ich
es natürlich ganz besonders toll, dass wir Neues entdecken, das heißt, wirklich unbekannte Dinge
einfach neu rausfinden können, moderne Methoden kennenlernen. Insgesamt ist es einfach so die
Mischung, die den Job attraktiv macht. Was wir hier machen wollen, wir wollen mit jeder Master,
mit jeder Bachelorarbeit, mit jeder Doktorarbeit ein neues Puzzleteil liefern und das zu einem
großen Bild zusammenfügen, was da bedeuten soll, gesunde, starke Pflanzen für die Zukunft um uns
Menschen und auch den Tieren für die Ferne und für die Nahezukunft die nahrungswirtige Versorgung
zu gewährleisten.
Presenters
Prof. Dr. Markus Albert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:45 Min
Aufnahmedatum
2021-10-08
Hochgeladen am
2025-11-25 15:30:06
Sprache
de-DE
Beschreibung
In „Was macht denn eigentlich…“ stellen wir euch die verschiedenen Wissenschaftler am Department Biologie vor. Die Professor*innen geben euch einen Einblick in ihre Forschungsprojekte und Labore und erklären, was den Reiz an der Wissenschaft ausmacht.
In unserem ersten Video erzählt euch Prof. Markus Albert, was eigentlich ein Pflanzenphysiologe macht. Seine spannende Arbeit befasst sich mit dem Pflanzenparasiten Teufelszwirn, der sich direkt mit dem Gefäßsystem der Wirtspflanzen verbinden kann, wodurch er Wasser, Nährstoffe und Kohlenhydrate stiehlt, was folglich zu einer enorm reduzierten Biomasse und zu Verlusten der Samenerträge der infizierten Wirtspflanzen führt. Diese molekularen Mechanismen aufzuklären, hat sich Markus Albert zum Ziel gesetzt.