Herzlich willkommen auch von mir. Ich heiße Manami Sasaki, ich bin hier Professorin an der Dr.
Karl-Reynmayr-Sternwarte beziehungsweise das ist das Astronomische Institut von der FAU und ich
freue mich, dass Sie extra hierher gefahren sind bis nach Bamberg. Das ist ja so ein bisschen
unüblich, die ganzen Veranstaltungen waren ja oder sind ja sonst in Erlangen oder im Nürnberger Raum.
Ja, die Reynmayr-Sternwarte werden Sie nachher noch ein bisschen kennenlernen nach dem Vortrag.
Also draußen sind schon zwei Doktoranden von uns unterwegs und bereiten das Beobachten für
Sie vor. Also ich denke, das Wetter müsste halten. Ja und für diejenigen, die dann online
zugeschaltet sind, also das tut mir leid, aber wir machen ja auch Führungen und da gibt's ja dann
auch später Informationen. Genau, zuerst wollen wir mit einem kurzen Vortrag von mir dann anfangen.
Ich wollte so erzählen, was man in Astronomie macht, wie man beobachten kann, nicht nur von
hier, sondern auch also von hier auf der Erde, sondern auch aus dem Weltraum, weil das ist auch
das, womit wir uns auch viel an dieser Sternwarte uns beschäftigen. Ja und somit auch dieses Thema.
Also jetzt wollte ich mal hier mit so einem Bild anfangen. Das Bild hier rechts, das ist so der
Himmel, den Sie kennen. Das wird auch ungefähr so aussehen, wenn Sie jetzt rausgehen würden.
Natürlich gute Augen hätten, weil also so toll sieht man die Milchstraße eigentlich nicht so. Aber
das ist so, was man im Optischen sieht. Also Sie kennen hier, da wäre Orion, vielleicht sieht man
das so und so diese ganzen Sterne und hier das Band, das ist die Milchstraße, da sind die ganzen
Sterne von der Galaxie, wo wir drin sitzen. Und da wir in dieser Scheibengalaxie drin sitzen,
erscheint sie uns, für uns wie so ein Band am Himmel. So und das Gleiche kann man auch in einer
anderen Form im Optischen auch im ähnlichen Wellenlängenbereich anschauen. Das ist jetzt
hier rechts dargestellt. Was man da nimmt, ist man nimmt so eine Übergang, also so eine bestimmte
Linie, die ein Wasserstoffatom macht. Wasserstoff kennen Sie ja, das elementarste Atom. Und wenn man
dann bei dieser einer bestimmten Wellenlänge beobachtet, das ist auch im Optischen Bereich
eigentlich, dann sieht der gleiche Himmel so aus. Ja, da sehen Sie schon, da sieht man ganz andere
Strukturen. Und das ist einfach, in dem Bereich sieht man fast so angeregtes Gas um uns herum,
ganz schön, deswegen sieht man plötzlich solche nebelartige Strukturen. Aber Sie sehen auch,
dass diese Strukturen auch entlang dieser Milchstraße verlaufen, weil das ist auch Gas,
was in unserer Milchstraße ist. Das heißt, man sieht einfach die Verteilung von Gas und das
meiste ist aus Wasserstoff, das haben Sie vielleicht auch schon mal gehört. Universum besteht fast alles
nur aus Wasserstoff und die Ausnahmen bilden die anderen Elemente und wir sind glücklicherweise
aus diesen Ausnahmen entstanden. Genau, und das sieht man dann. Man kann aber auch zu einer ganz
anderen Wellenlänge gehen, also das Licht, was wir sehen, das bildet ja so ein elektromagnetisches
Spektrum mit verschiedenen Wellenlängen. Und im Optischen, da ist man halt in einem bestimmten
Wellenlängenbereich, also bestimmte Werte von Wellenlängen und man kann jetzt einfach zu längeren
Wellenlängen gehen, das Licht hat dann etwas weniger Energie und dann ist man im Infraroten.
Und der gleiche Ausschnitt am Himmel wird jetzt dann im Infraroten so aussehen. Das heißt,
Sie sehen wieder das gleiche Band, das ist die Milchstraße, Sie sehen auch wieder ganz viele
nebelartige Strukturen und im Infraroten sieht man ganz gut die Strahlung, die vom Staub her rührt,
weil unsere Milchstraße und auch andere Milchstraßen, nein, falsch, andere Galaxien
wie die Milchstraße, hat nicht nur Gas zwischen den Sternen, sondern auch Staub, so Staub wie wir
das auch kennen, Staubkörner. Und Staub strahlt ganz gut im Infrarotbereich und das sieht man hier.
Also wir haben viel Staub, also kleine Festkörperpartikel und große Moleküle auch in der Milchstraße.
Oder wenn man sich jetzt so eine ganze Galaxie anschaut, das ist die sogenannte Worldpool-Galaxie.
Wenn man sich jetzt nur diesen Teil anschaut, das ist so wie unsere Milchstraße, als würden wir
sie auf die Milchstraße draufgucken, das ist eine Spiralgalaxie. Das interessante an der
Galaxie ist aber auch noch, dass sie eine Begleitgalaxie hat, die gerade in diese
Galaxie reinfällt. Also es ist nur eine kleinere Galaxie in der Nachbarschaft und fällt jetzt in
diese Galaxie, deswegen ist dieser Spiralarm auch ein bisschen gestört. Man sieht auch die andere
Galaxie. Und ich zeige die Galaxie einfach, weil sie erstens nicht so weit weg ist, deswegen kann
man da so eine schöne Ausaufnahme machen. Aber man sieht auch ganz schön die verschiedenen Strukturen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:34:24 Min
Aufnahmedatum
2023-02-15
Hochgeladen am
2023-03-07 12:36:03
Sprache
de-DE
Beschreibung
Im Juli 2022 wurden die ersten faszinierenden Bilder vom James-Webb-Weltraumteleskop der Öffentlichkeit gezeigt. Der Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops verspricht uns viele spannende Einblicke in weitentfernte Welten. Es gibt aber weitaus mehr Möglichkeiten, das Sonnensystem, die Sterne und Nebel in unserer Milchstraße oder andere Galaxien zu betrachten – und das sowohl von der Erde, als auch aus dem Weltraum. Gemeinsam mit Prof. Dr. Sasaki wollen wir diese vor Ort in der Dr. Karl-Remeis-Sternwarte kennenlernen und mehr über die gemeinsame Weltraumobservation der ESA und NASA lernen.