Dann bitte jetzt euer Auf die Plätze Science Sam.
Ja, vielen herzlichen Dank für diesen enthusiastischen Beifall, aber wenn ich kurz bitten darf,
vielleicht die nächsten 10 Minuten, dass ihr möglichst ruhig seid, wenn das geht.
Ich habe heute furchtbare Kopfschmerzen, es tut mir leid, aber da müsst ihr ein bisschen
Rücksicht darauf nehmen.
Ich war gestern wohl zu lange unterwegs, also Philipp hat es ja gesagt, ich studiere
Philosophie in Erlangen und ich war gestern mit ein paar Kommilitonen noch unterwegs
und wo gehen Philosophen in Erlangen hin, wenn sie was trinken gehen?
In den Philosoph.
Genau.
Wobei, Philosophen gehen ja nicht einfach was trinken und sitzen zusammen, nein, Philosophen
gehen was trinken, sitzen zusammen und suchen die Wahrheit.
Denn das ist es, was wir Philosophen machen, wir suchen die Wahrheit und die liegt wo?
Im Wein, genau.
Und das haben wir gestern gemacht, stundenlang bis tief in die Nacht haben wir die Wahrheit
gesucht und was soll ich sagen?
Wir haben nicht viel gefunden.
Also bin ich dann irgendwann nach Hause gegangen, es war spät, es war dunkel, es war kalt,
ich war betrunken und zu Hause, ich bin sofort eingeschlafen und ganz ehrlich in so einem
Zustand, wenn ich dann einmal schlafe, ey dann kriegt mich nichts und niemand wach,
dann schlafe ich, echt.
Und so habe ich nicht gemerkt, dass mitten in der Nacht bei mir eingebrochen wurde.
Ich lieg da und schlaf und auf einmal brechen bei mir Einbrecher ein und es waren keine
Einbrecher wie ihr sie euch vorstellt, nein, letzte Nacht bei mir eingebrochen ist ein
verrückter Wissenschaftler.
Also nein, er nicht, sondern er ist letzte Nacht bei mir eingebrochen, hat sich an mein
Bett geschlichen und hat mich betäubt.
Ja und warum hat er mich betäubt?
Ja weiß ich doch nicht, verrückter Wissenschaftler.
Nein, er wollte ein Experiment mit mir machen und zwar hat er meinen Schädel geöffnet,
er wollte an meinen Gehirn.
Meinen Körper, den hat er nicht gebraucht, den hat er als leere Hülle einfach auf dem
Bett liegen lassen, was er wirklich wollte.
Das war mein Gehirn.
Ja und das hat er entnommen und um es am Leben zu erhalten, hat er es in einen Wassertank
gepackt.
Ein Wassertank, der gefüllt ist mit einer Nährsalzlösung, sodass mein Gehirn fröhlich
vor sich hin wabern kann und nicht merkt, dass irgendetwas anders ist als sonst.
Ja und dass ihm da nicht so langweilig wird in einem Wassertank, hat er die Enten vom
Gehirn noch an einen Supercomputer angeschlossen.
Ja und der sendet die ganze Zeit Reize auf meinen Hirn, Sinneseindrücke, sodass es
weiter denkt, ach alles wie immer, ich lebe fröhlich vor mich hin.
Aber eigentlich liegt es im Wassertank und wird vom Supercomputer gesteuert und der
spielt meinem Hirn eine Realität vor, eine Scheinwelt.
Ja, so war das letztens.
Und dann hat mein Gehirn am nächsten Morgen also gedacht, okay, der steht auf mit furchtbarem
Kopfschmerzen und abends steht er dann in Nürnberg auf der Bühne, immer noch mit furchtbar
Kopfschmerzen und erzählt was vom Gehirn im Tank, einem Gedankenexperiment der Philosophie.
Denn das ist es, was wir Philosophen sehr gerne machen, weil wir haben ja keine Kohle.
Also Philosophen haben keine großen Labore, ich meine wir haben ja noch nicht mal Laborkittel.
Presenters
Sebastian Walther
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:10:32 Min
Aufnahmedatum
2015-01-22
Hochgeladen am
2015-03-05 15:56:25
Sprache
de-DE