So, ich spreche jetzt mit Herrn Dr. Spitzer, dem Lehrbeauftragten aus der Psychiatrie.
Hallo Dr. Spitzer.
Hallo.
Welche Lehrveranstaltungen haben Sie im Wintersemester gehalten und oder mitkonzipiert?
Im Wintersemester war es auf meinem Schreibtisch zum einen die Vorlesung der Psychiatrie, die
ich mitkonzipiert habe und das Praktikum im Bereich der Psychiatrie für die Medizinstudienten
im achten Semester.
Und haben Sie dabei hauptsächlich synchrone oder asynchrone Lehre angeboten?
Und welche Erfahrungen haben Sie mit den einzelnen Formaten gemacht?
Letztlich war es uns wichtig, beides anzubieten.
Also wir haben zum Teil synchrone Lehre gemacht, viel über Zoom.
Zum einen im Rahmen der Hauptverlesung regelmäßige fallbasierte Seminare oder im Rahmen des Praktikums
Untersuchungsgespräche mit Simulationspatienten, die natürlich nur zu einem Zeitpunkt jeweils
stattfinden konnten und haben das aber versucht, auch jeweils mit Online-Inhalten zu kombinieren.
Bei der Hauptverlesung war das ein Everpad auf Stutton, wo man die Fallvinhetten vorher
in einer Kleingruppe schon mal asynchron vorbereiten konnte, sich in die einzelnen Themen der Vorlesungen
schon mal einarbeiten konnte, sodass man dann den synchronen Teil wirklich nutzen konnte,
um zu diskutieren, um die Fallvinhetten zu besprechen, um da Lösungsstrategien zu erarbeiten.
Und auch fürs Praktikum gab es diesen asynchronen Teil, wo man die Inhalte der jeweiligen Praktikumstage
selbstständig vorbereiten sollte.
Jetzt haben Sie schon ein paar von den Tools angesprochen, gerade auch bei Stutton, die verwendet wurden.
Gab es da ein besonderes Lieblingstool, mit dem Sie besonders gern arbeiten oder besonders gute Rückmeldungen bekommen haben?
Also das gerade schon angesprochene Everpad, glaube ich, hat eher Schwierigkeiten gemacht.
Es war zwar gut gedacht und hat aber lediglich dazu geführt, dass meistens ein oder zwei Studierende
sich wirklich intensiv mit den Fällen auseinandergesetzt haben.
Und das, was wir uns eigentlich gewünscht hätten, dass da interaktiv so eine Zusammenarbeit entsteht,
das hat entweder noch nicht oder nicht funktioniert.
Da fehlt vielleicht einfach noch ein bisschen die Kultur dazu.
Was sehr gut angenommen wurde, hatte ich den Eindruck, waren die Podcasts, die wir aufgenommen hatten.
Also wir hatten die reduzierten Belegungszahlen während der Corona-Zeit im letzten Frühjahr genutzt,
die freigewordenen Kapazitäten für Podcasts zu verwenden und haben dann Gespräche mit Patienten auf Audio aufgezeichnet.
Und da habe ich die Rückmeldung bekommen, dass die eigentlich sehr gut angenommen wurden,
gerade weil man sie beim Laufen mitnehmen konnte, beim Autofahren mitnehmen konnte
und das eine deutliche Flexibilität dann auch ermöglicht hat.
Das wäre ja dann auch wieder so ein Beispiel für gut angenommene, asynchrone Lehre.
Ja.
Podcasts.
Jetzt haben Sie schon gesagt, die freigewordenen Kapazitäten wurden genutzt.
Das heißt, Sie hatten eher den Eindruck, dass die digitale Lehre mehr zeitlichen Aufwand kostet
oder war das quasi nur so eine einmalige Aufwendung und kann jetzt lange genutzt werden?
Genau das ist es.
Also einmal diese digitalen Inhalte zur Verfügung zu stellen, das kostet natürlich Zeit.
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, wenn man versucht, es perfekt zu machen,
heißt, wenn man sich ein Kamerateam kommen lässt, das Ganze dann noch professionell schneiden lässt und so was,
dann ist der Aufwand natürlich immens.
Und man kann für ein einziges Video wahrscheinlich ein komplettes Monat verwenden.
Wenn man sich einfach mit einem Patienten gemeinsam hinsetzt,
das Mikrofon vom Handy nebenbei mitlaufen lässt und es anschließend mal durch einen Dinoiser laufen lässt,
kriegt man auch ein Ergebnis und die meisten Studierenden merken den Unterschied nicht.
Also es ist deutlich effizienter, das einfach zu machen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:08:48 Min
Aufnahmedatum
2021-04-08
Hochgeladen am
2021-04-10 00:46:20
Sprache
de-DE