Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Herzlich willkommen zum vierten Teil der Vorlesung Automotive Engineering. Heute im Anschluss an die
vorangegangenen Blöcke, eigentlich so der letzte Block zu dem Thema, welchen Durchlauf nimmt ein
Fahrzeug eigentlich, angefangen von der Initialphase, also sprich der Strategiestelle
im Unternehmen über die Entwicklung, die wir uns angesehen haben, über die Produktion und jetzt
sind wir an der Stelle am letzten Punkt angekommen, nämlich an der Handelsorganisation, also sprich
bei den Händlerbetrieben, der Schnittstelle zum Kunden. Wir werden dann in die einzelnen
Technologien, Sie haben es ja eben der Übersicht auch schon gesehen, ein Stück weit tiefer einsteigen,
heute angefangen mit der Antriebstechnologie und ich habe es gerade zum Herrn Bönig gesagt,
man sieht an der Stelle selbst im Lauf der Vorlesungen, die ja jetzt schon ihr viertes
Jubiläum feiert, wie sich an der Stelle in der Automobilindustrie die Technik weiterentwickelt.
Das, was an der Stelle vor vier Jahren noch Nische gewesen ist, bzw. doch erst ganz neue
Technologie, hat sich heute relativ schnell umgesetzt in sehr, sehr breite Verbreitung im
Markt. Selbst Fahrzeuge kleinerer Klassen fahren bereits mit dieser Technologie, die damals noch
ja fast exotisch war durch die Gegend. Also man sieht, wie sich das Ganze weiterentwickelt,
deswegen natürlich auch immer wieder der Hinweis in der Vorlesung, aktuell, tagesaktuelle Themen
werden bewusst ausgeklammert, weil sie an der Stelle eigentlich morgen, wie der Name schon sagt,
tagesaktuell schon wieder veraltet sein können. Wir werden auch beim Thema nächstes Mal Elektrik,
Elektronik und Karosserieba eben auf die wesentlichen Technologien eingehen, damit sie ein Gefühl
bekommen und auch einen Einblick bekommen, worauf kommt es an. Und das hat an der Stelle dann schon
etwas längere Halbwertszeit als nur drei oder vier Jahre, sondern das galt an der Stelle vor
20 Jahren auch und wird in 20 Jahren wahrscheinlich auch noch zu einem Stück weit zumindest Gültigkeit
haben. Ja, steigen wir in das Thema Handelsorganisation ein. Sie mögen sich fragen,
was hat Automotive Engineering mit Handelsorganisation zu tun, Werbungen zu schreiben
oder Autos zu verkaufen, hat mit dem Thema Engineering doch nichts zu tun. Das ist natürlich
auf der einen Seite durchaus richtig, auf der anderen Seite ist es natürlich die Schnittstelle
zum Kunden, die sich auch der Ingenieur immer wieder bewusst werden muss. Und man darf natürlich
nicht vergessen, das ist der Point of Service, der zentrale Punkt, wo das Fahrzeug immer wieder
zurückkehrt, zumindest zurückkehren sollte, um den Service des Fahrzeugs zu erledigen,
um die Weitervermarktung des Fahrzeugs in zweiter oder dritter Hand entsprechend zu erledigen,
damit das Fahrzeug eventuell auch abzugraden, abzudaten, so wie sie das von den mobilen Geräten
ja gewohnt sind. Und es ist natürlich auch der Rückfluss von Informationen über das
Feldverhalten der Fahrzeuge und natürlich eher unschöner Punkt, der Punkt, wo Gewährleistungsaktionen,
wo Rückrufaktionen und weitere technische Aktionen stattfinden, beziehungsweise auch
von Gesetzgeberseite stattfinden müssen. Also insofern ist die Handelsorganisation
der Sprachrohr in den Markt und das Sprachrohr eben auch für die Ingenieurorganisation dort
wird letztendlich entschieden, inwieweit die Entwicklung, inwieweit auch das Werk erfolgreich
an den Kunden gebracht werden kann. Wie sieht so eine Handelsorganisation aus? An der Stelle
durchaus auch wichtig, welche Stellhebel, welche Möglichkeiten hat der Ingenieur,
hat die Zentrale des Automobilherstellers zu interagieren, denn es gibt ja unterschiedliche
Vermarktungskonzepte. Das einfachste Vermarktungskonzept des Automobilherstellers ist das einer Manufaktur,
der Kunde kommt direkt zum Hersteller, kauft dort sein Fahrzeug, also sprich Herstellerort ist gleich
auch Vertriebsort, das ist natürlich sehr sehr selten, aber alles was Niederlassung heißt von
den größeren Automobilherstellern in den größeren Städten, wie hier ja auch in der Metropolregion,
erlangt in Nürnberg zu finden, diese Niederlassungen sind in der Regel Eigentum des
Automobilherstellers, also das heißt hier ist ein relativ guter, schneller Durchgriff der Entwicklung
und auch der Produktion möglich, denn diese Mitarbeiter bzw. auch die Organisation ist alles
in einer Hand, nämlich in der Hand des Automobilherstellers. Die weitere Organisation,
gerade auch die Organisation in die Länder hinaus, in den einzelnen Vertriebsregionen,
obliegt dann oftmals dem Merchandising Franchise Prinzip, also so wie beispielsweise Plattes
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
02:09:08 Min
Aufnahmedatum
2014-11-26
Hochgeladen am
2014-11-27 11:36:30
Sprache
de-DE
Die Vorlesung ist an alle ingenieurwissenschaftliche Studiengänge und Studenten mit Interesse an einer Tätigkeit in der Automobilindustrie oder deren Umfeld gerichtet. Es werden die Themen der Produktentstehung bis zur Fertigung und Vertrieb beleuchtet. Dabei wird der Aspekt des interdisziplinären Agierens aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. Zum einen werden Einblicke in die technische, konstruktive Umsetzung von wesentlichen Elementen eines Automobils gestreift, zum anderen sollen aber auch strategische und betriebswirtschaftlich bestimmende Größen vermittelt und deren Bedeutung für den Ingenieur vertieft werden. Ziel ist es ein Gesamtverständnis für den Komplex der Automobilindustrie zu vermitteln.
Folgende thematischen Schwerpunkte werden in der Vorlesung behandelt:
- Überblick über die Abläufe und Rahmenbedingungen für die Entwicklung in der Automobilindustrie.
- Die Produktentstehung
- Der Produktionsprozess in der Automobilindustrie
- Integrierte Absicherung
- Handelsorganisation: Markteinführung, Marketingkonzepte, Service und Aftermarket Strategien
- Elektrifizierung, Hybrid, alternative Antriebe
- Elektronik im Fahrzeug: Fahrerassistenz, Navigation, Kommunikation
- Neue Technologien für die Herstellung von Karosserien
- Passive und aktive Sicherheit. Trend und Markttendenzen, technische Lösungen
- Entwicklung der Fahrdynamik
- IT-Systeme in der Automobilindustrie
- Spitzenleistungen als faszinierende Herausforderungen (Designstudien, Experimentalfahrzeuge, Rennsport)
- Qualitätsmanagement