3 - Schwul ist cool!? Sexuelle Orientierung und Identität im Jugendalter [ID:6078]
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Vielen Dank für die freundliche Einladung. Wie Herr Budmann schon gesagt hat, ich bin das zweite

Mal jetzt hier in Erlangen. Das hat den Vorteil, dass man sich schon ein bisschen auskennt und die

Wege kennt. Vielen Dank für die Einladung. Ich habe den Vortrag Schwul ist cool übertitelt,

weil man ja erstmal landläufig glauben könnte, dass wir heute kein Problem mehr damit haben,

dass das die Medien suggerieren, dass ja teilweise, dass das eine gewisse Modeerscheinung

in Anführungszeichen sei und dass es heute kein Thema oder keine Probleme mehr bereitet. Aber das

Fragezeichen dahinter lässt sich schon ahnen, dass das ganz so ohne Probleme heute immer noch

nicht funktioniert und das wird zum einen auch dadurch deutlich, dass das bei Jugendlichen in

einem bestimmten Alter ja auch als abwertendes Adjektiv verwendet wird, womit eine bestimmte

negative Haltung oder negative Meinung zu einem bestimmten Sachverhalt ausgedrückt werden kann.

Ich habe Ihnen einen kurzen Überblick über die Themen meines Vortrages hier aufgeführt,

auf dem Überblick. Ich werde mit einer Überblick Grafik nochmal die Themen sexuelle und

geschlechtliche Vielfalt kurz versuchen zu erläutern, aber nicht sehr lange, weil die ja von meinen

Vorrednern Vorrednerinnen schon definiert worden sind auch. Ich werde dann kurz auf den Begriff der

Fluidität von Sexualität eingehen, weil das ein relativ neuer Begriff in der Forschung ist und wir

da auch empirische interessante Ergebnisse dazu haben. Dann werde ich mich schwerpunktmäßig mit

dem Thema Coming Out beschäftigen und mit der Lebenssituation von LSBTI Jugendlichen. Die

Abkürzungen steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans und inter, um dann am Schluss noch einzugehen

auf Unterstützungsmöglichkeiten in Schule und Jugendhilfe, weil ich hier im Publikum eben zum

einen Lehrerinnen oder Lehrer vermute oder angehende Lehrerinnen und Lehrer, aber auch

Fachkräfte aus der sozialen Arbeit, aus der Jugendarbeit. Im Internet findet man diese

Grafik, das ist the genderbread person, das ist aus dem angelsächsischen Raum, wenn Sie das dort

recherchieren, dann heißt diese Person eigentlich Gingerbread Person, ja das ist so eine Art Gewürzkuchen

oder Lebkuchen in Form einer Person und nicht weit von Nürnberg ist das wahrscheinlich auch relativ

geläufig, obwohl die, so wie ich die Nürnberger Elisenlebkuchen kenne, eher so runde Platten sind.

In Aachen, wo ich geboren bin, da ist man zu Weihnachten printen und da gibt es auch Figuren,

die diesen dann wieder etwas ähnlicher sehen, das sind also Menschen als Figuren und im

angelsächsischen Raum gibt es diese eben Gingerbread, also Ingwer, hauptsächlich als

gewürz enthaltenen Gebäcke. Sie sehen hier die verschiedenen Ebenen, die man da unterscheiden

kann, die eben die Geschlechtsidentität, die sexuelle Identität deutlich machen sollen.

Fangen wir oben an, das ist in diesem Gehirn oder symbolisch mit einem Piktogramm des Gehirns

versehen, die Geschlechtsidentität würden wir im Deutschen sagen und interessant an dieser Grafik

finde ich eben diese Darstellung mit den Pfeilen, die eben zwei Pole besitzen, einmal männlich oder

weiblich oder Mann, Frau und dazwischen aber ein Continuum andeuten, dass eben manche Menschen

sich nicht eindeutig als Mann oder Frau identifizieren können oder wollen und deshalb

dann als Gender Queer im Englischen bezeichnet werden. Oben habe ich gesehen, sind die Kolleginnen

vom Deutschen Jugendinstitut, die heute Nachmittag auch einen Workshop machen werden, sie haben in

ihrer Studie von genderdiversen Jugendlichen gesprochen. Ich bin sehr gespannt, ob sich dieses

Attektiv in der Fachsprache durchsetzen wird, aber ich denke, dass das eine sinnvolle Möglichkeit ist,

da die Diversität, mit der wir es zu tun haben, auch zu abzubilden sprachlich. Also das ist eher

im Gehirn angesiedelt, weil es die psychologische oder die Selbstbezeichnung von Menschen eben

bezeichnet. Dann gehen wir eine Ebene tiefer, das ist Gender Expression, das ist die Ausdrucksform,

wie sich unser Geschlecht nach außen hin, wie wir das darstellen, zum Beispiel durch die Art und

Weise, wie wir uns kleiden, durch die Art und Weise, wie wir uns verhalten. Da ist so das Stichwort

Doing Gender sicherlich ein wichtiger Aspekt. Ist in der Grafik hier mit dieser gestrichelten

Linie angedeutet, weil das ja auch sehr viel mit Ausdrucksfähigkeit des Körpers zu tun hat, mit

Gestik, Mimik und nicht nur mit der Kleidung. Dann gibt es das biologische Geschlecht, das ist in

dem Bereich zwischen den Beinen angesiedelt, weil da die sekundären Geschlechtsmerkmale oder primären

sekundären Geschlechtsmerkmale eben hauptsächlich verortet sind und hier eben die Unterscheidung

rein biologisch, ob es sich um ein männliches Wesen, ein weibliches Wesen oder ein Wesen

Presenters

Prof. Dr. Stefan Timmermanns Prof. Dr. Stefan Timmermanns

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:31:27 Min

Aufnahmedatum

2016-02-26

Hochgeladen am

2016-03-04 08:59:20

Sprache

de-DE

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