52 - Medcast - Pathologie - Zelleinschlüsse [ID:5421]
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Hallo liebe Zuhörer und herzlich willkommen zum heutigen Medcast. Das Thema lautet Zelleinschlüsse.

Darunter versteht man die Einlagerung von zum Beispiel Lipiden, Kohlenhydraten oder

Pigmenten in die Zelle. Solche Einlagerungen entstehen durch Störungen der Zellfunktion

oder des Zellstoffwechsels. Bei den Einlagerungen kann es sich um exogen aufgenommene Substanzen,

aber auch um vermehrt vorkommende Zellbestandteile oder um abnorme Stoffwechselprodukte handeln.

Ursachen für Zellanschlüsse sind ein Ungleichgewicht zwischen Bildung und Abbau einer Substanz,

eine veränderte chemische Zusammensetzung, sodass körpereigene Enzyme die Substanz nicht

oder nur schlecht abbauen können, eine Behinderung beim Transport oder beim Abbau der Substanz,

und zuletzt Enzymdefekte, die den Abbau der Substanz behindern. Folgen solcher Einlagerungen

können harmlos sein. Sie können aber auch zur Zellschädigung führen, wie dies bei

einigen Speicherkrankheiten der Fall ist. Beginnen wir aber nun mit der Einlagerung

von Fetten, also mit der Zellverfettung. Was genau ist eine Zellverfettung? Es handelt

sich dabei um eine pathologische Ablagerung von Lipiden in Organen, die normalerweise

keine Fettablagerungen aufweisen. Verfettungen kommen vor allem in Geweben mit hohem Fett-Gewepsstoffwechsel

vor, also in der Leber, dem Herz, der Niere und dem Skelettmuskel. Weiter geht es mit

den Kohlenhydrateinlagerungen. Dabei handelt es sich um pathologisch bedingte intracelluläre

Glykogenablagerungen, man spricht auch von Glykogenosen. Eine weitere Form von Zell-Einschlüssen

sind die Einlagerungen von Pigmenten. Pigmente sind Substanzen, die in unserem Körper vorkommen,

eine Eigenfarbe haben und Zell- oder Gewebsschädigend sein können. Man unterscheidet zwischen endogenen

und exogenen Pigmenten. Exogene Pigmente sind Kohlenstoffpartikel, Farbstoffe, Schwermetalle,

Schwermetallverbindungen und Mineralstäube. Endogene Pigmente sind Tyrosin- und Tryptophan-

derivate wie Melanin, den wir die sommerliche Bräuen der Haut zu verdanken haben, Hämoprotein-

derivate, zum Beispiel Hämoglobin, Hemosiderin, Porphyrin oder Bilirubin, sowie lipidreiche

Pigmente, zum Beispiel Lipophoszin. Bevor wir ins Detail gehen, vorher noch einmal kurz

zur Wiederholung. Zell-Einschlüsse sind Einlagerungen von zum Beispiel Lipiden, Kohlenhydraten oder

Pigmenten in die Zelle. Ursache solcher Einlagerungen sind Störungen der Zellfunktion oder des

Zellstoffwechsels. Beginnen wir mit der Einlagerung von Lipiden, also mit der Zellverfettung.

Wie erwähnt, handelt es sich um pathologische Ablagerung von Lipiden in Organen, die normalerweise

keine Fettablagerungen aufweisen. Verfettungen kommen vor allem in Geweben mit hohem Fettgewebsstoffwechsel

vor, wie Leber, Herz, Niere und Skelettmuskel. Man unterscheidet zwischen interstitieller

und parenchymatöser Verfettung. Unter einer interstitiellen Verfettung versteht man die

vermehrte Ablagerung von Lipoziden in Geweben und Organen. Dazu zählt man die Adipositas-

und Divakadfettwucherung. Das ist eine Fettgewebswucherung als Ersatz für atrophiertes Parenchym, zum

Beispiel im Thymus, Lymphknoten oder Pankreas und kann, wie im Fall des Thymus, durchaus

physiologischer Natur sein. Bei der parenchymatöser Verfettung kommt es zur Ablagerung von Fett

innerhalb von Nichtfettzellen. Ein Beispiel wäre die Fettleber. Dabei enthalten die Hepatozyten

in ihrem inneren Fett. Es handelt sich hier also nicht um Lipoziden, sondern um fettgefüllte

Hepatozyten. Da es das nicht gut sein kann, versteht sich von selbst. Häufigste Ursache

für eine Fettleber ist der chronische Alkoholabusus. Das lässt sich am besten anhand des Zitratzyklus

erklären. Alkoholiker nehmen meist außer Alkohol kaum andere Nahrung zu sich. Dadurch

kommt es zu einem erheblichen Mangel an Glucose, sodass aus dem Zitratzyklus Oxalacetat für

die Gluconeogenese entwendet wird. Gleichzeitig fällt aber durch den Alkoholabbau vermehrt

Acetyl-CoA an, dass im Zitratzyklus somit nicht mehr ausreichend Verstoffwechsel werden

– da Oxalacetat fehlt. Deshalb kommt es neben der Ketonkörperbildung, die für die

Aufrechterhaltung des Energiebedarfs nötig ist, auch zur Ablagerung von Fett in den Hepatozyten

durch die vermehrte Lipidsynthese. Wichtig zu wissen ist, dass die Fettleber reversibel

ist. Das heißt, dass sich die Leber durch die Beendigung des Alkoholmissbrauchs wieder

erholen kann. Nun aber allgemein zur Pathogenese der Zellverfettung. Verschiedene Störungen

sind dafür verantwortlich, dass es zur Verfettung kommt. Dazu gehören, 1. der vermehrte Anfall

von Fettsäuren, wie gerade erklärt. Das passiert auch bei Diabetes mellitus oder einer Mangelernährung.

Teil einer Videoserie :

Presenters

C J C J

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:00:00 Min

Aufnahmedatum

2015-10-14

Hochgeladen am

2025-09-30 08:52:01

Sprache

de-DE

Arten, Ursachen und Folgen von Zelleinschlüssen

Tags

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