5 - Das Medienzentrum Blaues Haus - Folge 5 - Vorlesungs-Streaming und -Aufzeichnung/ClipID:46462 vorhergehender Clip nächster Clip

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Seit Juli 2022 sind im "Blauen Haus" in der Ulrich-Schalk-Straße 3a das Multimediazentrum (MMZ), das Rundfunkstudio (RFS) und funklust e.V. unter einem Dach vereint. In diesem Podcast berichten die Akteure dieser Einrichtungen aus dem blauen Haus über Ihre FAU-weite Arbeit.

Barbara Kloiber vom MMZ ist die Gesprächspartnerin der fünften Folge. SIe berichtet von der Arbeit hinter den Kulissen, die für die Aufzeichnung und das Streaming von Vorlesungen und anderen Veranstaltungen notwendig ist.

Aufnahme Datum 2023-02-06

Das Medienzentrum Blaues Haus. Ein Podcast über die zentrale Servicestelle für Audio- und Videoproduktion der FAU.

Am Multimedia-Zentrum der FAU, kurz MMZ, laufen die Anfragen für Vorlesungsaufzeichnungen und Streamingdienste ein. Das Team des MMZ setzt diese Anfragen dann passgenau um. Diese Veranstaltungen und bertragungen wollen genau koordiniert sein, da sie oft zeitgleich stattfinden. Barbara Kloiber ist am MMZ dafür zuständig, dass Kameras und Mitarbeitende einsatzbereit sind. Hallo, Barbara, herzlich willkommen.

Hallo, Stefan, vielen Dank für die Einladung zu diesem Gespräch.

Barbara, was genau ist deine Aufgabe am MMZ?

Ja, ganz grob gesagt die gesamte Organisation der Vorlesungsaufzeichnungen. Das geht damit los, dass ich auf die Lehrenden zugehe. Ich schreibe sie meistens an, so sechs bis acht Wochen vor Vorlesungsbeginn und sammelt dann die Rückmeldung in einem Kalender, hole Einverständnis-Erklärungen ein, lege die Kurse im Videoportal an und solche Dinge. Parallel muss ich abschätzen, wie viel Hilfskraft wird. Wohl im nächsten Semester brauchen werden und diese dann auch anwerben. Etwa eine Woche vor Vorlesungsbeginn setzt sich dann ein Semester-Planungstreffen an mit allen Hilfskräften und allen Kollegen. Und wir schauen, dass wir alle Zeiträume in den Vorlesungsaufzeichnungen stattfinden, besetzen können. Danach beginnt dann noch mal eine sehr, sehr arbeitsreiche Woche in der unzählige Details noch eingeplant organisiert werden müssen und in der ich auch noch mal alle Lehrenden anschreibe und sie vorbereite auf das, was da auf sie zukommt, worauf sie achten müssen und worüber sie uns informieren müssen, wenn es irgendwelche Veränderungen gibt.

Jetzt mal vielleicht grundsätzlich gefragt, welche Veranstaltungen können überhaupt aufgezeichnet bzw. gestreamt werden? 

Ja, vor der Corona-Zeit konnten wir eigentlich überall hinfahren mit mobilen Kameras und konnten in jedem Raum der FAU aufzeichnen, indem eben ein Kollege oder eine Hilfskraft mit einer mobilen Kamera vor Ort war und aufgezeichnet hat. Zu Beginn der Pandemie sind dann die Anfragen nach Aufzeichnung so in die Höhe gegangen, dass wir uns überlegen mussten, wie organisieren wir das jetzt, wie können wir dem Rechnung tragen und die gröere Anfrage befriedigen. Und wir haben viele Prozesse automatisiert und haben Räume ausgestattet mit Kameras, die man vom Multimedia-Zentrum aus fernsteuern kann, so dass es uns möglich war, viel mehr mit dem gleichen Personal aufzuzeichnen. Dadurch gibt es jetzt allerdings auch die Einschränkung, dass wir nur noch unseren Service in den Räumen anbieten, die dementsprechend ausgerüstet sind.

Das heißt, es muss nicht mehr in jedem Hörsaal, wo jetzt eine Veranstaltung gestreamt oder auch aufgezeichnet wird, eine eigene Kraft sitzen. Habe ich das richtig verstanden?

Das ist richtig. Und was auch noch wegfällt, ist die Wegezeit. Also wenn ich früher, sagen wir mal, für den Zeitraum zwischen acht und 14 Uhr, das sind ja drei Vorlesungslots sozusagen, wenn ich da eine Hilfskraft hatte für diese drei Slots, dann konnte die genau zwei Vorlesungen aufzeichnen. Jetzt kann eine Hilfskraft viele Dinge parallel machen, weil es ja ferngesteuert wird und sie kann bis zu fünf Vorlesungen parallel betreuen. Und jetzt haben wir zum Beispiel im aktuellen Semester eine Situation, dass eine Hilfskraft in so einem drei Stunden Slot elf Vorlesungen betreuen kann statt zwei in der Vorkroon-Zeit.

Und was ist in den Hörsälen direkt dann technisch möglich? Steht da nur eine Kamera, sind es mehrere Kameras? Wie ist es mit den Mikrofonen? Wie sind die alle verschaltet?

n den ausgestatteten Hörsälen haben wir eine Kamera, die eben ferngesteuert werden kann vom Multimediazentrum aus. Und die Lehren benutzen das Mikrofon in der Regel, was sie auch im Hörsaal benutzen würden, wenn es keine Aufzeichnung gibt.

Und das wird dann Eingespeist in die Übertragung?

Genau.

Wie viele studentische Hilfskräfte haben wir gerade beschäftigt am Multimediazentrum?

Aktuell haben wir acht Hilfskräfte.

Und die reichenden auch aus, um alles zu bedienen?

Ja, dadurch, dass jetzt niemand mehr in die Innenstadt fahren muss oder diese Dinge, da muss ich ja nur noch alle Zeiträume besetzen, die in der Woche besetzt sind mit Aufzeichnungen. Und dafür reichen die acht Hilfskräfte aus. Wir kommen manchmal ein bisschen in die Bredouille, wenn wir beispielsweise drei oder vier Mathematikvorlesungen parallel haben. Denn Mathematikvorlesungen brauchen eine Kamerasteuerung. Das heißt, die Hilfskraft muss den Tafelanschrieb verfolgen. In der Mathematik wird unglaublich viel an die Tafel geschrieben. Also bis zu sieben Tafeln werden oder acht Tafeln werden nachvollgeschrieben.

Und wie muss man sich das technisch vorstellen? Also du sagst jetzt, sie sitzen jetzt im MMZ und sind nicht im Hörsaal, aber wie steuern die die Kamera? Wie muss man sich das technisch vorstellen?

Die haben ein Bedienpanel vor sich, wo sie erst mal den Hörsaal auswählen und natürlich einen Rechner, indem sie dann das Bild sehen, was die Kamera ihnen liefert. Also das, was die Kamera im Hörsaal sieht. Und auerdem haben sie einen Joystick, mit dem sie diese Kamera eben bewegen können, zoomen können. Also so ein bisschen Science-Fiction-mäßig, wo man auf einem Bildschirm mehrere Bilder hat und ein Joystick, wo diese Kamera gesteuert wird. Genau für jede Aufzeichnung gibt es ein Bild. Und weil wir ja nur je eine Kamera im Hörsaal haben, aber dann wird mit Joystick gesteuert. Und das, da kann man einer Hilfskraft immer nur zumuten, eine Kamerasteuerung zu einer Zeit zu haben. Die anderen Vorlesungen, die mit einer statischen Kamera auskommen, die können nebenbei betreut werden. Da hat man immer mal einen Blick drauf, ob noch alles läuft, ob wir noch die Folien übertragen kriegen, ob der Ton gut ist. Und da wird vor allem am Anfang alles eingestellt und das dann ein bisschen im Auge behalten. Aber zwei Kamerasteuerungen parallel, das wäre überfordernd.

Was passiert, wenn eine Hilfskraft mal ausfällt?

Ja, ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich auch noch ein Team im Hintergrund habe. Also fest angestellte Kollegen, die im Zweifel einspringen können, die normalerweise mit anderen Aufgaben betraut sind. Aber das ist so mein Backup. Aber meistens schaffen wir es auch unter den Hilfskräften Vertretungen zu organisieren, wenn es nicht ganz, ganz kurzfristig ist, dass jemand früh um acht eine Vorlesung hätte und uns um halb acht Bescheid gibt.

Aber es ist wahrscheinlich noch nie vorgekommen, dass irgendwas nicht bedient werden konnte?

Sicherlich kam es im Lauf der letzten Jahre mal vor, dass wir einen Ausfall nicht auffangen konnten oder auch wirklich dann gar keine Kapazität, keine weitere hatten, um einen Ausfall auszugleichen. Allerdings ist unsere Totalausfallrate relativ gering. Es geht ja immer mal was schief. Ja, es menschelt halt immer noch irgendwo. Genau, und es technelt vor allem. Also viele Dinge, die schief laufen, liegen natürlich auch an der Technik. Wir haben so viel automatisiert inzwischen, dass da natürlich an verschiedenen Stellen etwas schief laufen kann. Aber manchmal sind es natürlich auch menschliche Fehler.

Wer nimmt denn alles diesen Dienst in Anspruch? Welche Bereiche sind es denn hauptsächlich? Welche Fakultäten? Welche Lehrbereiche?

Prinzipiell ist es ja nicht von Fakultäten abhängig. Wir sind für Lehrveranstaltungsaufzeichnungen da und machen da keine Unterschiede. Aber tatsächlich sind die Zahlen nicht ausgewogen. Denn von den etwa 78 Terminen, die wir im laufenden Semester haben pro Woche, sind 30 allein von der Technischen Fakultät. Das hat so ein bisschen historische Gründe. Also wir haben hier auch angefangen, das Rechenzentrum, in dem wir auch physisch bis vor einem Jahr waren. Also am Südgelände war da immer Vorreiter und hat immer als erstes Dinge ausprobiert, die was mit Technik und Aufzeichnung und so zu tun hatten. Aber es liegt auch in gewisser Weise daran, dass im Moment die technische Fakultät da sehr umtriebig ist und den Ehrgeiz halt ganz viele Hörsäle oder andere Räume, auch Seminarräume auszustatten mit der nötigen Technik für Vorlesungsaufzeichnungen. Gefolgt wird es dann von der Naturwissenschaftlichen Fakultäte, da haben wir momentan 17 Aufzeichnungen pro Woche. Das sind vorwiegend Mathematikvorlesungen. Die Physiker haben sich da so ein bisschen selber organisiert, die haben auch viel investiert und organisieren sogar ihre Aufzeichnung selber und stellen die dann bei uns ins Videoportal ein. Dann haben wir 12 Aufzeichnungen für die Philosophische Fakultät in diesem Semester, 14 für die Rechtswissenschaften, da ist auch die Wieso gar nicht dabei, weil die auch immer ihr eigenes Ding gemacht haben in der Vergangenheit. Und die medizinische Fakultäte haben wir im Moment nur 6 Aufzeichnungen, die wir so automatisch aufzeichnen, die wir mitbetreuen, denn die haben auch eine eigene E-Learning-Abteilung, die die Aufzeichnung normalerweise für die Medizin macht und dann bei uns im Videoportal einstellt. Also es hängt auch so ein bisschen davon ab, wie viel investiert denn eine Fakultät in ihre Räume und stattet sie aus mit unserer Hilfe natürlich und unserer Beratung mit der nötigen Technik, dann könnte man da auch mehr aufzeichnen. Man muss aber auch dazu sagen, wir zeichnen im Moment, auch wenn die Zahlen sehr ungleich sind, nicht weniger in der Philosophischen Fakultät auf als früher, sondern im Gegenteil wir zeichnen viel mehr, mehr in der Techfakt zum Beispiel auf.

Gehen die Lehrenden von sich aus auf dich oder auf uns hier im MMZ zu oder müssen wir die selber sozusagen anschreiben?

Einzelne Lehrende, ja, die melden sich von selber und sagen, ich habe im nächsten Semester die und die Vorlesung und wäre schön, wenn man die aufzeichnen oder live streamen könnte. Aber die meisten reagieren auf meine Mail, das heit, ich gucke mir ein Campo an, was ist denn in den Hörsälen, die wir bedienen können und schreibe alle Lehrenden an und biete ihnen unseren Service an.

Gibt es denn eine Anekdote, wo mal was ganz, ganz grandios schief gegangen ist, meinetwegen jemand ständig aus dem Bild war oder jemand vergessen hat das Mikrofon einzuschalten oder der Beamer nicht funktioniert, gibt es da irgendwelche Anekdoten?

Es kommt natürlich öfter vor, also dass das Technik nicht funktioniert, wir sprachen schon darüber, aber auch dass die Lehrenden uns ja, wir sind ja so unsichtbar beim Aufzeichnen, dass die uns ganz vergessen und dann zum Beispiel das Mikrofon nicht einschalten, weil sie meinen, für die paar Studenten reicht ihre Stimme, aber dass dann die Aufzeichnung oder der live stream nicht funktioniert, das haben sie dann eventuell nicht auf dem Schirm.

Und was passiert dann?

Naja, da ist es wichtig, dass wir eine Telefonnummer haben, über die wir die Lehrenden im Hörsaal erreichen können, damit die Hilfskraft dann schnell anrufen kann und sagen, bitte Mikrofon einschalten, sonst wäre ja die ganze Aufzeichnung unbrauchbar. Es kam auch schon einmal vor, dass wir eine Aufzeichnung hatten und der Hivi hat die vergessen. Also er war eingeteilt für die Aufzeichnung und im Kalenderstands und er war informiert, aber sein Laptop hatte keinen Saft mehr und hat ihn nicht gewarnt. Und er hat sie komplett vergessen. Wir haben trotzdem eine Aufzeichnung, das ist das Grandioso von dieser Automatisierung. Es war nämlich programmiert, die Aufzeichnung, die hat dann automatisch gestartet.

Das heißt, ganz kurz nochmal, dass die Aufzeichnungen starten sogar automatisch, da muss man gar nichts tun, nur die Kamera muss gesteuert werden?

Genau, in der Regel starten sie automatisch und das ist vorher programmiert von Stefanos, der betreut ja das Videoportal. Und normalerweise muss man eben gucken, kriege ich auch ein Beamerbild und ist denn der Lehrende gut im Bild zu sehen. Und eben diese statische Kameraeinstellung einrichten. Zum Glück war da eine statische Kameraeinstellung gefordert und keine Kamerasteuerung. Und das Beamerbild hat alles gut funktioniert, nur ist jetzt der Lehrende halt nur so abgeschnitten. Das heit, es ist gerade der Kopf zu sehen. Aber zumindest im Bild. Aber wir haben ein Bild, wir haben die Folien und wir haben das Audio und insofern ist es für die Studierenden nutzbar. Und darum geht es ja, dass wir eine Aufzeichnung dieser Veranstaltung haben.

Ja, vielen herzlichen Dank, Barbara, für diese Einblicke von hinter den Kulissen, was viele ja gar nicht wissen, wie das alles so vor sich geht, was da alles notwendig ist, dass diese Aufzeichnung funktioniert. Den Stefanos, von dem du gerade gesprochen hast, den werden wir in Folge 8 hier vom Studio, vom Mikrofon haben. Er wird uns dann etwas über fau.tv erzählen. In der nächsten Folge ist erstmal wieder Michael Gräve zu Gast, der uns dann über die Möglichkeiten von Videokonferenzen etwas erzählen wird. Bis dahin eine gute Zeit...

Das Medienzentrum Blaues Haus. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Audio- und Videoproduktion.

CC Clip iFrame Code

Lehrende(r)

Stefan Rieger

Zugang

Frei

Sprache

Deutsch

Einrichtung

MultiMediaZentrum

Produzent

MultiMediaZentrum

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